Feuerwehr wirbt für Sporthafen als neuen Löschboot-Standort

Das Land plant, die Feuerwehrboote besser am Rhein zu verteilen.

Feuerwehr wirbt für Sporthafen als neuen Löschboot-Standort
Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Die Stadt ist gezwungen, den Standort des Feuerlöschbootes „Alfons Frings“ zu überdenken. Die Anlegestelle unterhalb der Straße Am Hochofen und in der Ausfahrt aus dem Industriehafen ist zwar noch immer eine von drei Optionen. Wahrscheinlicher scheint derzeit der Bau eines neuen Steigers an der Stadtgrenze zu Dormagen, favorisiert allerdings wird nach Angaben von Ordnungsdezernent Holger Lachmann der Sporthafen Grimlinghausen. Darüber sei Neuss in Gesprächen mit dem Land, den Kreisen Neuss und Mettmann und den Städten Dormagen und Monheim.

Die Debatte ist auch der Versuch, das Boot für Neuss zu erhalten. Denn das Land ist schon lange dabei, die Löschboot-Flotte auf dem Rhein zu modernisieren und zwischen Bonn und Emmerich gleichmäßiger zu stationieren. Unter den sechs Standorten, die Land und Anrainerkommunen nach einer Analyse entlang des Rheins in NRW festgelegt haben, fehlt die Stadt Neuss nämlich genauso wie Krefeld. Allerdings sei über einen siebten Standort, der zwischen Köln und Düsseldorf etabliert werden soll, noch zu entschieden, hieß es schon 2017.

Wichtigstes Kriterium sei, so Lachmann, dass die Marschzeit zum Einsatzort nicht länger als 30 Minuten beträgt: „Das ist auch deshalb wichtig, weil immer mehr Flusskreuzfahrtschiffe auf dem Rhein verkehren.“ Aus Sicht des Landes sei es verständlich, den zu großen Abstand zwischen Köln und Düsseldorf anders zu besetzen.

Im Gegensatz zu Monheim und Dormagen böten Neuss und seine Feuerwehr mit ihren Ressourcen die besseren Bedingungen. „Unser Vorteil ist, dass wir über mögliche Liegeplätze und eine ausgebildete Besatzung verfügen“, sagt Lachmann. Am Sporthafen die technischen Einrichtungen für einen Löschboot-Anleger zu schaffen, sei nicht das Problem. Für den Standort spräche, dass sich die Anmarschzeiten rheinaufwärts deutlich verkürzen, während rheinabwärts — weil das Boot mit der Strömung auch deutlich schneller vorankommt — bei Einsätzen im Hafen keine sicherheitsrelevante Verschlechterung zu erwarten sei. Und dass ein Feuerlöschboot im Sporthafen gut manövrieren kann, habe man schon geprüft. Der Standort sei auch günstig für eine Zusammenarbeit aller Hilfskräfte von DLRG bis DRK-Wasserwacht.

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