Strukturwandel in Neuss FDP will Strukturwandel zum Thema in Neuss machen

Neuss · Dem Ende des Braunkohleabbaus soll mehr Bedeutung zukommen.

 FDP-Stadtchef Michael Fielenbach (l.) und der Fraktionsvorsitzende Manfred Bodewig sprachen über die Themenschwerpunkte ihrer Partei.

FDP-Stadtchef Michael Fielenbach (l.) und der Fraktionsvorsitzende Manfred Bodewig sprachen über die Themenschwerpunkte ihrer Partei.

Foto: Ludger Baten

. Alle sprechen vom Strukturwandel – nur die Neusser nicht genug. Diese Meinung vertritt jedenfalls das Führungspersonal der FDP im Stadtverband und in der Ratsfraktion. „Das Ende der Braunkohleverstromung wird Neuss hart treffen“, sagt Parteichef Michael Fielenbach, und nennt den Standort der energieintensiven Aluminiumindustrie im Süden der Stadt als Beispiel. Gemeinsam mit Fraktionschef Manfred Bodewig kündigt Fielenbach eine politische Offensive nach der Sommerpause an, die das Ziel hat, „Neuss innovativ in die Zukunft zu führen“.

Das Rheinische Revier inklusive seiner Kraftwerke ragt deutlich in den Rhein-Kreis Neuss, der somit Teil des größten Braunkohle-Abbaugebietes in Deutschland ist. Experten schätzen, dass einschließlich der Zuliefereretriebe dort 90 000 Menschen arbeiten. Damit soll spätestens 2038 Schluss sein. Das empfiehlt die Berliner Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ – die sogenannte Kohlekommission. Deren Spruch will die Bundesregierung folgen, bereitet entsprechende Gesetze vor. Um den Strukturwandel zu gestalten, sollen in den kommenden zwanzig Jahren 15 Milliarden Euro ins Revier fließen.

Viele Ideen und Projekte werden vor diesem Hintergrund entwickelt; auch in den Rathäusern von Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen sowie im Kreishaus. In Neuss vermisst die FDP solche Initiativen, die auf die gewaltigen Veränderungen vor der Haustüre zielen. Darum machten sich die Neusser Liberalen auf Antwortsuche. Herausgekommen ist eine lange Liste mit konkreten Vorschlägen und Gedankenskizzen, die von den Liberalen in drei Handlunsfelder eingruppiert wurden.

Dachbegrünung

An der Anton-Kux-Straße im Hammfeld erhält Neuss sein erstes Wohnhochhaus mit 22 Geschossen. Für Bodewig eine Chance, ein „Modellhaus“ zu errichten, das auf verschiedenen Ebenen Grünflächen erhalte, die von den Bewohnern genutzt werden. Fielenbach schlägt vor, das Dachbegrünungskataster des Kreises zu nutzen. So könne ein Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas geleistet werden: „Umweltschutz hat etwas mit Innovation zu tun.“

Mobilität und Smart City

Die FDP regt an, dass Neuss beim Thema Mobilität stark auf Wasserstoff-Technologie setzt und schlägt ein Servicezentrum mit Tankstelle vor. Smart City ist für Bodewig eine technische und strategische Basis, um über den Datenaustausch von vernetzten Geräten und Sensoren eine ganze Stadt zu steuern.

Stadtplanung

Das Areal vom Wendersplatz bis zum Höffner-Möbelhaus müsse jetzt entwickelt werden, einschließlich der Rennbahn als grüne Oase und Teil eines Landesgartenschau-Konzeptes.

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