Fatal

Düsseldorf. Mit der Entscheidung von CDU und FDP gegen die Errichtung einer vierten Gesamtschule zum kommenden Schuljahr hat das Schlagwort von der „Schullandschaft in Bewegung“ eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Pause ist angesagt. Fatal.

Die Gesamtschule hätte zum Sommer beginnen können, mit einer Sekundarschule geht das nicht, weil zuvor Eltern informiert und befragt werden müssen. Heißt: Zum Sommer wird es weder eine vierte Gesamtschule noch eine neue Sekundarschule geben. Zu erwarten, dass wieder mindestens 200 Schüler an den drei bestehenden Gesamtschulen abgewiesen werden, verlangt keine Fantasie. Für die Kinder mit Hauptschulempfehlung bleibt dann nur noch eine — katholische — Hauptschule.

Diesen Schlamassel haben die Neusser CDU und FDP zu verdanken. Nicht, weil sie jetzt die Sekundarschule propagieren. Sondern weil sie es erst jetzt tun.

Im Sommer eine Befragung beschließen, dann eine Entscheidung treffen, und zum Sommer 2013 eine neue Schule einrichten: Das wäre ein gangbarer Weg gewesen. Doch die CDU war nach der verlorenen Landtagswahl mit sich selbst beschäftigt und mit sonst gar nichts. Da kommt die späte Entscheidung jetzt den Hardlinern in der Fraktion durchaus zupass: Die vierte Gesamtschule zu erhindern und mit dem Elternwillen und längerem gemeinsamen Lernen zu argumentieren ist doch ein feines Zusammenspiel — das leider die Kinder trifft. Das ist schlichtweg verantwortungslos.

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