Familiäres Fest auf der Furth

Etwa 1900 Uniformierte feierten in der Nordstadt.

Nordstadt. Pünktlich zum Aufmarsch zur Königsparade guckte am Sonntagmittag im Neusser Norden die Sonne hinter den Wolken hervor. Perfekte Bedingungen für die Uniformierten, ihrer Majestät Christian I. Wimmers und Königin Victoria die Ehre zu erweisen. Und auch zahlreiche Zuschauer säumten die Kaarster Straße. Traditionell am Pfingstwochenende findet auf der Furth das zweitgrößte Neusser Schützenfest statt. In diesem Jahr führte Oberst Heiner Ringes ein Regiment mit 1385 Schützen und fast 500 Musikern zur Parade. Eine Attraktion des Heimatfestes zieht bereits am Samstag Massen an. Dann nämlich erleuchten Großfackeln die Straßen auf der Furth. Insgesamt 23 Großtransparente zeigten die Schützen in diesem Jahr.

„Das Jägerkorps hat die Tradition fortgesetzt und mit elf Großfackeln die meisten gestellt“, sagt Torsten Klein, Sprecher der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Dabei bewiesen die Schützen wieder Kreativität: Neben vielen Jubiläumsfackeln griff die Mehrzahl lokale Ereignisse wie die Verschmutzung der Jröne Meerke oder die Neusser Bürgermeisterwahl auf. Und natürlich thematisierten manche Großfackeln auch Sturm „Ela“, der im vergangenen Jahr über den Kirmesplatz wütete und das Festzelt zum Einstürzen brachte. Wegen des Unglücks damals ist das Kirmesjahr 2015 allerdings um einen Höhepunkt reicher. Die Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann holte ihren Auftritt verpassten Auftritt gestern Abend im Festzelt nach. Neben alledem bringt das Volksfest auch immer wieder persönliche Sternstunden für einzelne Aktive mit sich mit sich. So wurden am Sonntagvormittag ausgewählte Bruderschaftsmitglieder vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften geehrt. Den Jungschützenverdienstorden in Bronze erhielt Jörg Nehr. Mit dem Hohen Bruderschaftsorden wurden mit Dirk Buschhüter, Wilfried Moosbauer, Stefan Nollen und Peter Servatz gleich vier Aktive ausgezeichnet. Ebenso wie mit dem St. Sebastianus-Ehrenkreuz, das Peter Nover, Heinz-Peter Berner, Ingolf Franken und Thomas Brockers erhielten. Einen ganz besonderen Stellenwert haben das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz, das Toni Selders entgegennahm und der goldene Stern, über den sich Präsident Rolf Stein freute.

Auch König Christian Wimmers vom Tambourkorps „In Treue fest“ verlieh Orden — doch in einer weit größeren Auflage: Rund 500 Stück verteilte der Spielmann an Schützen und Musiker. Einen davon erhielt auch der Jubilar Ralf Peifer vom Jägerzug „Waldeslust 1956“, der dem Zug bereits seit 40 Jahren die Treue hält. „Das Besondere am Schützenfest in der Nordstadt ist die familiäre Atmosphäre“, sagt der 53-Jährige.

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