Europawahl in Neuss: Nichtwähler bei 62 Prozent

CDU in Hoisten gewinnt mit mit absoluter Mehrheit, die SPD in der Furth zeigte sich am stärksten. Große Gewinnerin ist die FDP, die in Neuss um 6,2 Punkte zulegt und 15,1 Prozent erreicht. Die Grünen bleiben in etwa auf altem Stand (11,9 Prozent), die Linke erreicht 3,9 Prozent.

Neuss. Am Tag danach blieb es in der Politik eher ruhig. Die geringe Beteiligung bei der Europawahl von 38,1 Prozent - noch weniger als bei der Europawahl 2004, noch weniger als im Durchschnitt des Kreises und des Landes - dämpfte Aussagen über das Wahlergebnis. Es ist die schlechteste Wahlbeteiligung seit 1946.

Die Statistiker des Wirtschaftsförderungsamtes haben bereits alle Daten ausgewertet. Offensichtlich ist: Die CDU bleibt mit Abstand stärkste Partei, verliert aber deutlich mit 7,4 Prozentpunkten (42,9%). Die SPD, 2004 bereits auf historischem Tiefststand, verliert nochmals gering und landet unter der 20-Prozent-Marke. Große Gewinnerin ist die FDP, die in Neuss um 6,2 Punkte zulegt und 15,1 Prozent erreicht. Die Grünen bleiben in etwa auf altem Stand (11,9Prozent), die Linke erreicht 3,9 Prozent.

Zwei Aussagen treffen die Statistiker nach Auswertung der (Kommunal-) Wahlbezirke: Die CDU hat überall verloren, die FDP überall gewonnen. Nur in Hoisten erreicht die CDU mit 51,7 Prozent die absolute Mehrheit. Die stärksten Verluste muss die CDU in Erfttal und im Stadionviertel hinnehmen. Wahlbezirk mit dem insgesamt schlechtesten CDU-Ergebnis ist die Neusser Furth (32,6%).

Hier erzielt die SPD ihr bestes Ergebnis (27,7%), das schlechteste fährt sie wiederum in Hoisten ein (14,9%). Die Liberalen trumpfen im Stadionviertel auf und kommen dort auf 19,4%, die wenigsten FDP-Wähler gibt es in Derikum. Die Grünen sind vor allem in Allerheiligen und am Hermannsplatz stark, schwach in Grefrath und Holzheim.

Keine neue Erkenntnis, aber durch die Statistiker wieder belegt: Stärkste "Fraktion" ist die der Nichtwähler mit knapp 62 Prozent. Rechnet man die Zahl der abgegebenen Stimmen auf alle Wahlberechtigten um, so erreicht die CDU gerade einmal 16,2 Prozent.

Und die anderen Parteien bleiben entsprechen darunter, alle jedenfalls mit einem einstelligen Ergebnis. Es sei niemandem gelungen, die Wähler zu mobilisieren, fasst es denn auch Wolfgang Düsing, Chefstatistiker in der Wirtschaftsförderung, zusammen.

Am wahlfreudigsten waren übrigens die Neusser in Rosellen (47,9%), Stadtmitte, Uedesheim und Norf. Am unteren Ende der Wahlbeteiligungs-Skala stehen das Barbaraviertel und Weckhoven-West, Erfttal und die Neusser Furth (22,4%).

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