Erftal: Treffen der Erstbewohner

Erfttaler blicken am 16. November auf die Anfänge des Stadtteils zurück.

Neuss. Obwohl die Gründung Erfttals in diesem Jahr bereits 43 Jahre zurückliegt, gibt es noch immer Anlässe, das 40-jährige Bestehen des Stadtteils zu feiern.

Am 16. November um 15 Uhr lädt der Stadtverordnete Heinz Sahnen, der seit Februar 1973 in Erfttal wohnt, mit Bürgermeister Herbert Napp zum „Treffen der treuen Erstbewohner“ ein.

Die Erfttaler, die in der Zeit zwischen Oktober 1970 bis 1974 in den damals neuen Stadtteil gezogen sind, können beim Treffen im großen Saal des „Kontakts Erfttal“ aus den Anfangsjahren berichten und ihre Eindrücke von damals schildern.

„Das Wohnquartier Erfttal-West entstand erst vor etwa 25 Jahren. Das Leben im neuen Stadtteil war damals nicht einfach, denn Bauschutt, Dreck und unfertige Straßen prägten das Bild. Natürlich fehlte auch eine Infrastruktur“, berichtet Sahnen.

Deswegen soll jede Familie und jeder Bewohner, der seit 40 Jahren im Stadtteil wohnt, eine „Treueurkunde“ erhalten. „Sie haben die Belastungen der Anfangsjahre ertragen und einen lebenswerten Stadtteil aufgebaut“, so Sahnen. Und wer am 16. November nicht persönlich zur Feier kommen kann, bekommt Besuch von Sahnen, der die Urkunde dann persönlich überreichen will.

Ein Bewohner aus den ersten Tagen ist Werner Schell. „Ich bin 1971 beruflich nach Düsseldorf versetzt worden und habe mich dann in der Gegend nach Wohnungen umgeguckt“, sagt er. Vor allem die günstige Anbindung an die Autobahn, Erreichbarkeit des Zentrums sowie Kindergärten und Grundschule in der näheren Umgebung haben ihn 1973 überzeugt, sein Haus zu kaufen.

„Unsere Kinder waren damals im Kindergartenalter, da haben uns diese Vorteile überzeugt — obwohl wir in abenteuerlichen Zuständen zugezogen sind.“

Bis 1974 sei der Stadtteil „eine einzige Großbaustelle gewesen“, erinnert er sich. „Die Straßen waren noch nicht fertig, ebenso die Wege zu den Häusern“, sagt er. Doch trotz aller Kritik, die es immer wieder am Stadtteil gibt — wegziehen wollte der heute 74-Jährige nie.„Die baulichen Veränderungen in den vergangenen Jahren haben dem Stadtteil einen Schub gegeben. Außerdem gibt es viel Natur. Wir wohnen gern hier.“

Am 16. November will auch er zur Feier der „Erstbewohner“ kommen und über seine Anfangszeit in Erfttal berichten.

Geschichte

1970 Gründung des Stadtteils Erfttal mit der Errichtung der ersten achtstöckigen Hochhäuser. 120 Familien wohnen jetzt im Stadtteil.
1971 Der Pavillon an der Harffer Straße entsteht. Er dient als Gottesdienstraum und Pfarrheim der katholischen und evangelischen Kirche, als Kindergarten und als Gemeinwesenbüro.
1972 Im September wohnen rund 1700 Einwohner in Erfttal.
1973 Im August nimmt die Gebrüder-Grimm-Grundschule ihren Betrieb auf, im September wohnen rund 3700 Einwohner im Stadtteil.
1974 Im Dezember wohnen rund 6000 Einwohner in Erfttal.
1979 Im Dezember wird das Richtfest für die katholische neue Pfarrkirche gefeiert.
1986 Entstehung von 270 Wohnungen für 850 Menschen in Erfttal-West.
2002 Die Streetwork-Arbeit in Erfttal wird durch zwei Sozialarbeiterinnen aufgenommen.
2005 Im Dezember 2005 wird das Bürgerhaus Erfttal eingeweiht.
2008 Menschen aus mehr als 50 Nationen wohnen in Erfttal beieinander.
2011 Im Juni wohnen 5277 Einwohner in Erfttal. Im September wird das Stadtteilfest „40 Jahre Erfttal“ gefeiert.

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