Elephants Grevenbroich ringen Düsseldorf in der Verlängerung nieder

Der Basketball-Regionalligist bezwingt ART Giants mit 96:94. Das Team lag 41 Sekunden vor dem Ende noch mit fünf Punkten in Rückstand.

Elephants Grevenbroich ringen Düsseldorf in der Verlängerung nieder
Foto: Michael Ritters

Grevenbroich. Am Ende der Saison will Hartmut Oehmen den Trainerjob aufgeben, doch Spiele wie das Derby der Basketball-Regionalliga bei der SG ART Giants Düsseldorf „machen mir den Abschied schon ein bisschen schwer“, räumte der Coach und Manager der NEW Elephants nach dem in der Verlängerung unter Dach und Fach gebrachten 96:94 (79:79/44:40)-Sieg ein.

Das „krasse Spiel“ begann für den 52-Jährigen eigentlich schon am Morgen, als ihm Farid Sadek schweren Herzens eröffnete, dass er stark erkältet das Bett hüten müsse. Dass dem ohnehin kleinen Kader nach Center Lennard Jördell nun auch noch der Taktgeber abging, erfuhr die Mannschaft allerdings erst in der Halle. Nur dem als Ersatz vorgesehenen Max Boldt schickte Oehmen eine Whatsapp-Nachricht mit folgendem Inhalt: „Richte Dich mal auf ’ne Menge Spielzeit ein.“

Und der Aachener verstand die Botschaft: In 30:38 Minuten auf dem Feld markierter er nicht nur elf Punkte, sondern hielt in Giants-Guard De’Shaun Cooper auch den wohl schnellsten Akteur der Liga bei 14 Punkten.

Trotzdem lagen die Elephants, bei denen der als Spieler eigentlich schon im Vorruhestand befindliche Simon Bennett (zehn Punkte, 2/3 Dreier) den Aufbau übernahm, 41 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit mit 71:76 hinten. Aber dann lief Oehmen zur Hochform auf: „Ich habe geschrien: ,Es ist noch nicht vorbei’, und kam mir dabei vor wie Oli Kahn.“

Der Appell kam an: Gerrell Martin, mit 34 Zählern schließlich Topscorer der Partie, verkürzte mit fünf Punkten in Folge auf 76:77, patzte dann zwar einmal an der Freiwurflinie, doch weil auch Cooper nur zwei seiner vier Freiwürfe zum 79:77 für Düsseldorf im Korb unterbrachte und sich Max Boldt den Rebound schnappte, blieben die Elephants noch vier Sekunden für eine letzte Attacke übers gesamte Feld.

Warum Giants-Center Nino Janoschek den bei seinem Sturmlauf noch nicht mal bis zur Mittellinie gekommenen Martin festhielt und ihn damit 0,2 Sekunden vor dem Ende per „unsportlichem Foul“ an die Freiwurflinie schickte, dürfte wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Martin war’s egal — er glich zum 79:79 aus und schickte das Duell damit in die fünfminütige Verlängerung.

Obwohl die nur zu siebt angetretenen Gäste nun auch noch auf Malcolm Delpeche (fünftes Foul) verzichten mussten, sah Oehmen sein Team im Vorteil: „Die Giants waren stehend k.o.“ Doch das sei nicht der Hauptgrund für den Triumph seiner Truppe gewesen, fügte er an: „Es muss in den Köpfen und in den Herzen stimmen. Wenn ich meinen Jungs in der Auszeit ein Stück rohes Fleisch hinwerfe, schlagen die sich darum. Das war eines der krassesten Spiele meiner Karriere — geil.“

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