Einheitslook für die Innenstadt?

Bürgermeister Klaus Krützen will in der City optisch für mehr Ordnung sorgen. Eine entsprechende Satzung wird morgen beraten.

Einheitslook für die Innenstadt?
Foto: Berns

Grevenbroich. Draußen nur Abgestimmtes? So könnte demnächst das Motto für Einzelhändler und Gastronomen in der Innenstadt lauten, denn Bürgermeister Klaus Krützen hat sich vorgenommen, in der City optisch für mehr Ordnung zu sorgen. Nicht alles, was gefällt soll dann noch erlaubt sei. Das betrifft das Aufstellen von Reklametafeln genauso wie die Gestaltung von Fassaden, Markisen, Vordächern und Terrassen. Der Haupt-, Finanz- und Demografieausschuss wird morgen über eine entsprechende Satzung beraten — zunächst nach rein straßenrechtlichen Gesichtspunkten. Später, in einem zweiten Schritt, sollen dann die Immobilien in den Blick genommen werden. Hier eine Erklärung, was das für die Zukunft bedeuten könnte:

Gastronomen, die Essen und Getränke unter freien Himmel anbieten, sollen den Außenbereich ihrer Lokale künftig nur noch mit einheitlichem Mobiliar ausstatten dürfen. So sieht es der Satzungsentwurf vor. Sitzgelegenheiten dürfen wahlweise aus Holz oder Metall, auch mit Sitzflächen und Rückenlehnen aus Natur- oder Kunststoffgeflecht, bestehen. Entsprechendes gilt für die Tische. Bierzeltgarnituren oder Stühle aus Vollkunststoff sind nicht mehr erlaubt, genauso wenig wie das Aufstellen mobiler Theken. Grelle Töne oder Neonfarben wären komplett tabu.

Einfahrbare Markisen gehen — sofern sie nicht gemustert, reflektierend oder sonst wie aggressiv ins Auge stechend sind. Jeglicher Sonnen-, Wind-, Regen- oder Kälteschutz seitlich von oder vor ausgefahrenen Markisen ist verboten. Dasselbe gilt für Zelte und Pavillons.

Immerhin: Auf Sonnenschirme können Gastronomen auch künftig setzen, allerdings müssen — wenn die Satzung durchkommt und gleichzeitig Markisen verwendet werden — Schirme und Markisen farblich abgestimmt sein.

Decken gegen Klimakiller — auch das könnte ein Grevenbroicher Slogan werden. Heizpilze oder Heizstrahler sollen künftig nämlich nur noch ausnahmsweise an windgeschützten Orten erlaubt sein, sonst ist die Wärmeausbeute nicht optimal. Im Sinne der Nachhaltigkeit empfiehlt die Stadt Decken zum Schutz vor der Kälte. Alledings — es lässt sich erahnen — müssen diese in Farbwahl und Material einheitlich und in den Farben zum Mobiliar passend sein.

Um Geschäftseingänge zu markieren und zur Außengastronomie abzugrenzen, werden Pflanzkübel genehmigt — allerdings nur, wenn sie nicht aneinandergereiht stehen. Die Kübel können aus Edelstahl, Naturstein, Keramik, beschichtetem Aluminium oder entsprechenden Nachbildungen bestehen. Alledings: Jeder Betrieb darf nur eine Farbe einsetzen.

Zuletzt: die Schaufensterscheiben. Sie dürfen demnächst womöglich nur noch auf bis zu 30 Prozent ihrer Fläche abgeklebt werden. Ob die vom City-Management vorgeschlagenen „Foto-Tapeten“ zum Kaschieren von Leerständen ebenfalls unter diesen Punkt der Satzung fallen, ist allerdings noch nicht geklärt.

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