Tiernahrung in Neuss Die Neusser Hundefutter-Metzgerei

Neuss. · Daniela Gerhards und Bettina Kluth haben sich mit ihrem Geschäft in Selikum auf das sogenannte Barf spezialisiert.

 Daniela Gerhards betreibt zusammen mit Bettina Kluth das Geschäft „Kluge Tiernahrung“ in Neuss-Selikum.

Daniela Gerhards betreibt zusammen mit Bettina Kluth das Geschäft „Kluge Tiernahrung“ in Neuss-Selikum.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Für Hunde, die zum ersten Mal kommen, ist es ein echter Geruchsflash. Am Nixhütter Weg im Neusser Stadtteil Selikum betreiben Daniela Gerhards (48) und Bettina Kluth (53) ihr Geschäft „Kluge Tiernahrung“. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der beiden Betreiberinnen zusammen, es ist eine Art Metzgerei für Hundefutter. Angeboten werden nicht nur „frisches Rohfleisch“ und jede Menge Kau-Snacks. „Unser Schwerpunkt liegt auf Barf. Zudem bieten wir individuelle Beratung bei Fragen zur Hundeernährung an“, sagt Gerhards. Die Mitinhaberin und Geschäftsführerin hat extra eine Fortbildung zur Ernährungsberaterin bei Barf-Ratgeberin Swanie Simon gemacht.

Barf steht für biologisch artgerechtes rohes Futter

Das Kürzel „Barf“ steht für „biologisch artgerechtes rohes Futter“. „Viele Hundebesitzer sind der Meinung, es handle sich im Grunde lediglich um die Ernährung mit rohem Fleisch, aber das ist so nicht richtig“, betont Gerhards. Vielmehr komme es auf den richtigen Mix aus Fleisch, Innereien und Knochen an. Dieser orientiere sich am Speiseplan des Karnivoren (Fleischfressers) in der Natur. „Im Grunde wird das Beuteschema der Tiere nachgeahmt“, sagt Gerhards.

Zurück zur natürlichen Ernährung der Tiere laute das Motto. Entsprechende Mischungen fertigt ihr aus sechs Mitarbeitern bestehendes Team selbst an und setzt auf Produkte aus der Region. Dabei handelt es sich im Gegensatz zum Angebot in vielen anderen Barf-Shops nicht um Frostfleisch. Angeboten wird schlachtfrische Ware, und daher gilt: Auf die Verfügbarkeit kommt es an.

Den Grundstock für den heutigen Betrieb legte einst der Metzger Dieter Meiritz, der selbst im Schlachthof gearbeitet hat. Daniela Gerhards war Kundin, dabei lernte sie Bettina Kluth kennen, die in der Hundefutter-Metzgerei arbeitete. Als das Metzger-Ehepaar sich entschloss, kürzer zu treten, entschieden die beiden Frauen, das Geschäft fortzuführen. Daher findet es sich zum Beispiel im Internet immer noch unter www.barf-meiritz.de.

Alles ab fünf Kilogramm
gibt es in Eimern

Längst hat sich die Hundefutter-Metzgerei mit ihren Barf-Mischungen und mit der stets mit 30 bis 40 Kau-Snacks bestückten Theke herumgesprochen. „Unsere Kunden kommen nicht nur aus dem Rhein-Kreis, sondern auch aus der Eifel, den Niederlanden, Duisburg, Solingen und dem Aachener Raum“, sagt Gerhards.

Natürlich gilt in der besonderen Metzgerei nicht das, was in normalen Fleischereibetrieben gilt. Ein auf Vierbeiner gemünztes Schild „Wir müssen leider draußen bleiben“ gibt es nicht. Im Gegenteil. „Hunde sind bei uns immer willkommen“, sagt Gerhards. Wenn Kunden das erste Mal kommen, beobachtet sie oft, wie die Tiere aus dem Schnüffeln kaum noch herauskommt. Da ist er dann, der Geruchsflash.

Rund zwei bis drei Tonnen Fleisch gehen Woche für Woche über die Ladentheke. Alles ab fünf Kilogramm gibt es in zehn Liter Eimern, die die Kunden dann für zwei Euro Pfand mitnehmen können. „Unser Ziel ist es, so wenig Plastiktütenmüll wie möglich zu verursachen“, sagt Gerhards.

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