Eifelverein Neuss Ziele in der Eifel sind schlecht zu erreichen

Neuss · Eifelverein Neuss will Kontakt mit Nettersheim in der Hochwasserregion beleben.

 Karlheinz Irnich und Ursula Quack rufen dazu auf, die Menschen in den Wanderorten der Eifel nach der Flutkatastrophe nicht zu vergessen.

Karlheinz Irnich und Ursula Quack rufen dazu auf, die Menschen in den Wanderorten der Eifel nach der Flutkatastrophe nicht zu vergessen.

Foto: Christoph Kleinau

(-nau) Das blaue Band der Erft verbindet die Gemeinde Nettersheim (als Quellort) und die Stadt Neuss (als Ort der Erftmündung) in besonderer Weise. Daran erinnerte sich der Vorstand des Neusser Eifelvereins um Karlheinz Irnich, als nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 vielerorts an Ahr und Erft rasche Hilfe Not tat. 2000 Euro wurden an die Hochwasseropfer in Nettersheim, wo drei Fluttote zu beklagen waren, überwiesen.

Mit seinem Dank für die Spende verband Nettersheims Bürgermeister Norbert Crump den Wunsch, die seit Jahren bestehenden Kontakte zwischen Neuss und Nettersheim neu zu beleben. Diesen Impuls will Irnich gerne aufgreifen. Er denkt etwa an Fahrten zur Quelle im Ortsteil Holzmühlheim der Gemeinde Nettersheim – mit dortiger Erfttaufe. Das füllte schon in früheren Jahren ganze Busse und wurde immer mit einem freundschaftlichen Treffen mit der dortigen Ortsgruppe des Eifelvereins verbunden. Der rollt schon einmal allen Neussern den roten Teppich aus: „Wir können Sie wieder als Wanderer begrüßen“, schreibt der Vorsitzende Markus Schruff. Die Wanderwege, ergänzt er, seien provisorisch wieder instand gesetzt. Und niemand müsse Sorge haben, auch in den am schlimmsten zerstörten Orten an Ahr und Erft als Katastrophentourist scheel angesehen zu werden, ergänzt Irnich. „Wir hören dort immer: Kommt her und helft uns, wieder Leben in unsere Gemeinde zu bringen.“

Die Bahnstrecke nach Nettersheim wird allerdings erst im Sommer 2023 wieder befahrbar sein. Das stellt den Eifelverein, der zu seinen Wanderzielen nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln aufbricht, vor ein Problem. „Wir erreichen unsere Zielgruppe recht erfolgreich“, sagt Irnich. „Die Ziele in der Eifel selbst erreichen wir nur schwer.“ Denn viele Bahnstrecken sind kaputt und ihre Reparatur werde sicher Jahre dauern. Beim Aufstellen des neuen Wanderprogramms für die derzeit 530 Mitglieder wurden deshalb stärker Touren in anderen Regionen berücksichtigt. Neben der Umgebung der Stadt sind das der Niederrhein, das Bergische Land, das Siebengebirge und die Voreifel.

Geplant wurde, als gäbe es Corona nicht – und über die Durchführung wird dann je nach Infektionslage entschieden. 2021 hieß das in vielen Fällen: Absagen. Wegen Corona kamen nur 55 Veranstaltungen zustande. „In normalen Jahren kommen wir auf das Dreifache“, betont Ursula Quack. Trotzdem verzeichnete die Ortsgruppe im Vorjahr 30 Neuaufnahmen. Mut macht ihr, dass 2022 bislang alle Wanderungen geklappt haben und die Obergrenze von zehn Teilnehmern nicht mehr gilt.

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