Dormagener Feuerwehr will noch schneller im Einsatz sein

Im Notfall kommt es auf jede Minute an. Daher sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die Feuerwehr noch schneller zu machen.

Dormagener Feuerwehr will noch schneller im Einsatz sein
Foto: Anja Tinter

Dormagen. In die Feuerwehr Dormagen wird viel investiert. Das hat Bürgermeister Erik Lierenfeld in den vergangenen Wochen beim Stadtteilgespräch in Delhoven und bei der Eröffnung des neuen Anbaus für das Feuerwehrgerätehaus in Straberg betont: „Wir brauchen eine zukunftsfähige Feuerwehr.“ Auch Dormagens Feuerwehr-Chef Bernd Eckhardt betonte: „Wir investieren in die Feuerwehr, damit sie leistungsstark bleibt.“ Das bezieht sich nicht nur auf die Gerätehäuser und die Förderung der Ehrenamtler, um neue Mitglieder zu gewinnen. Auch die Geschwindigkeit, mit der die Feuerwehrkräfte zum Einsatzort kommen, soll weiter optimiert werden.

Denn wie dem neuen Brandschutzbedarfsplan, der dem Hauptausschuss gestern Abend vorgelegt wurde, zu entnehmen ist, ist die sogenannte Tagesverfügbarkeit der Ehrenamtler werktags in der Zeit von 6 bis 18 Uhr in den einzelnen Löschzügen sehr unterschiedlich, wodurch die Hilfsfrist 1 nicht in allen Dormagener Gebieten in der erforderlichen Zeit von 9,5 Minuten nach Alarmierung gegeben ist: „Bei strikter Betrachtung einer Eintreffzeit von acht Minuten und einer Sollstärke von neun Einsatzkräften ergibt sich im ersten Abmarsch ein durchschnittlicher Erreichungsgrad von 56,4 Prozent.“ Diese 9,5 Minuten gliedern sich in höchstens 1,5 Minuten Gesprächs- und Dispositionszeit der Leitstelle und acht Minuten Ausrücke- und Anfahrtszeit der Feuerwehr.

Um im Zeitverlauf zusätzlich eine Brandausbreitung zu verhindern und den Brand wirkungsvoll zu bekämpfen, ist eine Unterstützung durch weitere Kräfte in der Hilfsfrist 2 nach 14,5 Minuten (fünf Minuten nach Eintreffen der ersten Kräfte) erforderlich. Da sieht es bei den Löschzügen in Dormagen schon weitaus besser aus. Die Sollstärke von insgesamt 16 Einsatzfunktionen nach einer Eintreffzeit von 13 Minuten wurde in 90 Prozent der betrachteten Fälle erreicht. Da war der Unterschied zwischen der Zeitkategorie werktags tagsüber (60 Prozent) und sonstige Zeiten (100 Prozent) allerdings deutlich. Die Anzahl der Einsatzkräfte innerhalb der Hilfsfrist 2 ist somit vor allem werktags tagsüber deutlich zu verbessern. Auch die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr sollen aufgestockt werden, wie es der Brandschutzbedarfsplan 2012 vorsieht: von einer Staffel auf tagsüber zehn und auf nachts neun Einsatzkräfte. Diese Soll-Stärke wird noch nicht durchgehend erreicht.

Der Anteil der Einsätze, bei denen weniger als neun hauptamtlichen Kräfte ausgerückt sind, wurde von 63 Prozent im Jahr 2011 auf 16 Prozent im Jahr 2017 deutlich reduziert.

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