Dormagen: Waldkindergarten bleibt im Tannenbusch

Nach Gespräch zwischen Vertretern des Kindergartens und den zuständigen Behörden bleibt die Einrichtung nun doch erhalten.

Dormagen. Eigentlich war eine Entscheidung erst in einigen Wochen erwartet worden - jetzt steht es überraschend bereits fest: Der Waldkindergarten kann an seinem Standort im Tannenbusch bleiben. Das ergab ein Gespräch, an dem unter anderem die Vertreter des Trägervereins, des Landesbetriebes Wald und Holz, der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises, die Stadtmarketing- und verkehrsgesellschaft Dormagen als Betreiber des Tannenbuschs sowie Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann teilnahmen.

Nachdem der Landesbetrieb Wald und Holz NRW wegen einer möglichen Gefährdung des Gebäudes durch umstehende Bäume Sicherheitsbedenken geäußert hatte, hatte Bürgermeister Hoffmann vor etwa drei Wochen schon die Schließung des Waldkindergartens angekündigt. "Dementsprechend hat der positive Ausgang in der ganzen Sache für große Erleichterung bei uns gesorgt. Wir sind alle sehr glücklich", sagte Frank Gerstenberg, Pressesprecher des Kindergarten-Trägervereins.

Um die Sicherheit der 50 Kinder in der Einrichtung künftig zu gewährleisten, soll es nun dauerhaft bei den bereits übergangsweise getroffenen verschärften Sicherheitsregelungen des Waldkindergartens bleiben. Laut diesen Vereinbarungen darf das Gebäude bei Unwetterwarnungen wegen der Gefahr umstürzender Bäume nicht mehr genutzt werden. In diesen Fällen stellt die Stadt dem Kindergarten einen Schutzraum in der Grundschule Delhoven zur Verfügung, die rund 800Meter entfernt liegt. Einen Schlüssel für die Turnhalle haben die Erzieherinnen bereits erhalten.

Damit die Erzieherinnen rechtzeitig die entsprechenden Maßnahmen einleiten und mit den Kindern den Wald verlassen können, sollen Unwetterwarnungen ab sofort unverzüglich an eine Handy-Nummer des Kindergartens weitergeleitet werden. "Unter diesen Voraussetzungen haben alle Behörden dem Verbleib des Kindergartens zugestimmt", erklärte der Bürgermeister.

Dabei hatten sich Eltern sowie Verantwortliche und Mitarbeiter des Waldkindergartens schon auf einen "sehr harten und zähen Kampf" in den kommenden Wochen eingestellt. "Schließlich ist in der Vergangenheit einiges sehr unglücklich gelaufen und wir wollten den Kindergarten auf keinen Fall aufgeben", verriet Gerstenberg, der umso überraschter war, dass es nun zu einer so schnellen Lösung kam: "Vielleicht ist deutlich geworden, wieviel an dem Kindergarten hängt und dass wir uns gegen eine Schließung wehren."

Durch die nun gefundene Lösung kann die Stadt einen geplanten Erweiterungsbau für die U3-Kinderbetreuung allerdings nicht im Tannenbusch errichten. Auch das vorhandene Gebäude sei konstruktiv nicht gegen die Gefahr umstürzender Bäume geschützt. "Die vereinbarte Dauerlösung trägt dem Sicherheitsaspekt Rechnung", erklärte der Bürgermeister. Mit dem Vorstand des Waldkindergartens einigte sich die Stadt nun darauf, die getroffenen Regelungen in einer vertraglichen Form festzuhalten. Somit ist ein Umzug der Einrichtung nicht mehr erforderlich.

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