Dormagen: Sturz aus dem 13.Stock überlebt

Unglück: Ein 14-jähriges Mädchen stürzt aus einem Fenster – vermutlich ein Selbstmordversuch.

Dormagen. Lediglich das stark demolierte Vordach und einige Rückstände der polizeilichen Spurensicherung erinnerten am Dienstag noch an das tragische Unglück, das sich am späten Sonntagnachmittag am Hochhaus an der Heesenstraße ereignet hat. "Es sieht so aus, dass ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden kann.

Daher wird in diesem Fall wohl kein Ermittlungsverfahren eingeleitet", erklärte Ralf Herrenbrück von der Staatsanwaltschaft gegenüber der WZ: "Man muss auch berücksichtigen, dass man nicht durch das Fenster stolpern kann." So sei ein Selbstmordversuch des Mädchens wahrscheinlich. Die 14-jährige Jugendliche war am Sonntagnachmittag aus dem 13.Stockwerk über 30 Meter tief auf das Vordach im Eingangsbereich des Gebäudes gestürzt.

Wie durch ein Wunder hatte die Schülerin den Sturz überlebt. Sie hatte Knochenbrüche erlitten, war aber nicht in Lebensgefahr. Ein Rettungshubschrauber hatte sie nach notärztlicher Erstversorgung vom Unglücksort in Horrem in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei bestätigte, dass das Mädchen weder in dem Haus wohnt noch aus Dormagen kommt.

Nach WZ-Informationen war die Schülerin am Sonntagmittag mit einer Freundin in einer der rund 100Wohnungen des Wohnhauses zu Besuch gewesen. Nach einem Telefonat soll sie dann aus dem Fenster im Treppenhaus gestürzt sein.

Dass das Mädchen mit dem Leben davonkam, hing nur von wenigen Zentimetern ab: Ganz knapp verfehlte es beim Sturz einen Stahlpfeiler, der auf dem Vordach verankert ist. Nach Angaben der Polizei minderte zudem die Beschaffenheit des Vordachs die Wucht des Aufpralls.

Eine Anwohnerin sagte am Dienstag: "Bei dem Aufprall gab es einen sehr lauten Knall. Sogar eine Freundin aus einem Haus an der anderen Straßenseite hat das gehört." Den Aufprall hörte auch Danis Günay. Der 23-Jährige aus dem dritten Stock des Wohnhauses riss daraufhin sein Badezimmerfenster auf und sah das schwerverletzte Mädchen auf dem Vordach liegen. "Es rief um Hilfe und nach seiner Mutter. Ich habe sofort den Notarzt alarmiert", berichtet Günay. Innerhalb weniger Minuten seien die Rettungskräfte dann vor Ort gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort