Dormagen: Neuer Lidl-Discounter entsteht in Stürzelberg

Die Politik und der Investor Eberhard Platzk haben einen Betreiber gefunden.

Dormagen. Jahrelang haben die Politik und Investor Eberhard Platzk um die Ansiedlung eines Discounters in Stürzelberg gerungen. Nun scheinen die Weichen gestellt: "Ich habe mit Lidl einen Betreiber gefunden", sagt Platzk. Die Baugenehmigung für einen 799 Quadratmeter großen Markt nebst Getränkehandel auf etwa 500 Quadratmetern hat der Stadtrat bereits im September 2009 abgenickt.

Nur die Unterschrift unter den nötigen Grundstückskaufverträgen trennt Platzk vom ersten Spatenstich. "Die Verhandlungen laufen seit längerem und kommen hoffentlich bald zum Abschluss", schildert der ortsansässige Architekt den Sachstand. Er hat auch das sehr erfolgreiche Stürzelberg-Center, das heute Supermarkt, Bäckerei, Friseur und andere Dienstleister beherbergt, gebaut und vermarktet.

Erste Pläne für die Ansiedlung eines Aldi-Marktes gab es bereits im Jahr 2004. Damals erwies sich der gerade im Bau befindliche Rewe-Markt in Zons als Hemmschuh. Der dortige Investor Josef Schoofs hatte gedroht, das Projekt platzen zu lassen, wenn im Nachbarort zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten entstünden.

Das Thema hatte damals die CDU-Fraktion gespalten, weil Fraktionschef und Zonser Wiljo Wimmer und seine Stürzelberger Fraktionskollegen René Schneider und Jakob Demming naturgemäß unterschiedliche Interessenlagen vertraten. Zwar sprach sich der Stadtrat 2004 mit breiter Mehrheit für den Stürzelberger Aldi aus, 2007 wurde diese Entscheidung jedoch durch einen neuerlichen Ratsbeschluss gekippt. Aldi habe durch dieses politische Hickhack mittlerweile "das Interesse am Standort verloren", so der Bauherr.

Die Ansiedlung von Lidl in Stürzelberg entspricht auch dem im vergangenen Jahr von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) vorgelegten Einzelhandelskonzept für Dormagen. Die Unterlage, die Rat und Verwaltung als Leitfaden für neue Anwerbungen dienen soll, attestiert dem Rheindorf eine "geringe Versorgung" in qualitativer und quantitativer Hinsicht und stellt heraus, dass der östliche Siedlungsbereich ohne fußläufige Einkaufsmöglichkeit sei.

Das freilich wird sich auch mit einem Lidl-Markt, der in der Nachbarschaft zum bereits ansässigen Supermarkt entsteht, nicht ändern.

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