Dormagen: Kloster - 80 Jahre altes Rezept erlebt Wiedergeburt

Der Apfellikör aus Knechtsteden wird nach langer Zeit wieder verkauft.

Dormagen. Das alte Likörrezept galt als verschollen. Es war nicht im Klosterarchiv untergebracht. Doch vor drei Monaten fand Pater Hermann Josef Reetz zufällig ein Schreiben in einem alten Aktenstapel. Und da war es, das Rezept.

Gut 80 Jahre ist es her, dass Bruder Jukundus (lat. der Heitere/Fröhliche 1888-1959) die Zusammensetzung niederschrieb. Er kam 1906 nach Knechtsteden und arbeitete ab 1920 als Zahnarzt. Seine Praxis lag genau über dem Klosterladen, in dem heute der Likör verkauft wird.

Damals wie auch heute werden zur Herstellung Äpfel aus dem Klostergarten verwendet, um den Apfelsaft, also die Basis für den Likör, zu gewinnen.

Es sollen jedes Jahr zwei bis drei alte Apfelsorten sein, die durch den Verkauf einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. So muss auch der Anteil von weißem Kandiszucker je nach Sorte variieren, um den Geschmack anzupassen. Nicht zu herb und nicht zu süß soll er sein.

"Ich habe den Likör zunächst probeweise hergestellt", erzählt Pater Reetz. Angeboten wurde der orange-goldene Tropfen das erste Mal auf dem Knechtstedener Oktoberfest. "Innerhalb weniger Stunden gingen 40 Liter, also alles, über die Theke."

Hergestellt wird der Likör in der Klosterküche, dieses Jahr aus den Apfelsorten Sternrenette und Jakob Fischer. Ein Mitglied des Vorstandes des Fördervereins für das Missionshaus Knechtsteden ist dafür verantwortlich.

Der Alkoholgehalt beträgt 16 Prozent, kann sich aber auch geringfügig ändern. "In Deutschland muss ein Likör mindestens 15 Prozent haben", so Reetz. Abgefüllt wird der naturtrübe Likör in 250-Milliliter-Flaschen. Für 4,80 Euro kann man ihn kaufen.

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