Dormagen: Ein Beitrag für bessere Luft

Die neue Mess-Station überprüft auch die Feinstaub-Belastung.

Dormagen. Liegt da etwas in der Luft? - Falls dem tatsächlich so ist, werden es die Dormagener zukünftig wohl schneller erfahren als bisher. Auf dem Gelände der Feuerwache im Gewerbegebiet Top West errichtet der Chempark-Betreiber Currenta eine Emissions-Mess-Station, die unter anderem die Feinstaub-Belastung der Umgebung unablässig dokumentiert.

"Der Schutz unserer Nachbarn ist uns ein großes Anliegen. Wir wollen genau wissen, welche Emissionswerte wir haben", sagt Walter Leidinger, Leiter des Chemparks, über die geplante Station. Das mit Messgeräten gefüllte Häuschen, das nach einer Probephase offiziell im Herbst in Betrieb genommen werden soll, ergänzt eine Mess-Station, die bereits auf dem Gelände des Chemparks steht, sowie diverse Umweltmesswagen, die ortsungebunden Luftmessungen durchführen können.

Die neue Station, die etwa 100000 bis 120000 Euro kosten wird, messe unter anderem Schwefeldioxide und Stickoxide in der Luft, sagt Detlef Brennecke, Leiter der Umweltüberwachung in den Chemparks Dormagen, Uerdingen und Leverkusen. Dadurch kann festgestellt werden, ob die Werte noch im legalen Bereich liegen oder aber darüber.

Im Bereich der Feinstaubbelastung misst die neue Station sogar genauer, als es der Gesetzgeber vorschreibt: Staubpartikel, die zwischen einen und zehn Mikrometer groß sind. "Alle Partikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind, sind lungendurchlässig und können ins Blut gelangen", so Leidinger.

Die unterschiedlichen Messdaten werden hauptsächlich für den Chempark gebraucht. "Da wir diese Daten zukünftig schneller bereitstellen können, bieten wir potentiellen Partnern einen erheblichen Zeitvorteil im Genehmigungsverfahren an", sagte Leidinger. Neben dem Chempark hat auch die Feuerwehr Zugriff auf die Messdaten. Auch bei Ereignissen im Stadtgebiet, wie zum Beispiel Bränden, kann die Mess-Station wertvolle Informationen zur Luftbelastung liefern.

Den Bürgern wollen Feuerwehr und Currenta die erhobenen Daten nicht vorenthalten. "Allerdings werden wir diese Daten nicht unkommentiert veröffentlichen", sagte Brennecke. Sie seien zu komplex, um eine eigenmächtige Deutung der Bürger zuzulassen.

"Wir sehen die Errichtung der neuen Mess-Station als weiteren Baustein in der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Chemiepark und Stadt, der zu noch mehr Transparenz beiträgt", so Bürgermeister Heinz Hilgers. Darüber hinaus sei der Standort im Gewerbepark für das Messhäuschen ideal.

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