Bundestagswahl in Neuss Verdoppelung der Briefwähler erwartet

Neuss · Statt 29 wird es im September zur Bundestagswahl im Neusser Stadtgebiet 43 Briefwahllokale geben.

 Der Trend geht, gerade auch in Pandemie-Zeiten, eindeutig zur Briefwahl.

Der Trend geht, gerade auch in Pandemie-Zeiten, eindeutig zur Briefwahl.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(jbu) Am 26. September ist Bundestagswahl. Diese Wahl während einer Pandemie zu organisieren, bedeutet für die Verwaltungen der Kommunen einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand: Vielerorts wird damit gerechnet, dass mehr als die Hälfte der Bürger per Brief ihre Stimme abgeben wird. So auch in Neuss. Auf Anfrage heißt es von der Stadt: „Wir rechnen ebenfalls mit einem deutlich erhöhten Briefwahlanteil von um die 60 Prozent.“

Was eine Verdoppelung der Briefwähler im Vergleich zur Wahl 2017 wäre, ist vor allem eine logistische Herausforderung, denn neben den Wahlbenachrichtigungen gilt es innerhalb kürzester Zeit, zehntausende Wahlbriefunterlagen an die verschiedenen Haushalte zu verschicken. Man mache sich aber keine Sorgen, sagt Stadtsprecher Tobias Spange, schließlich habe man bei den Kommunalwahlen im vergangenen Herbst bereits 29.000 Briefwahlunterlagen innerhalb einer Woche fertiggemacht und versandt. „Das Wahlamt wird die Logistik sicherstellen“, sagt Spange. Doch eins ist klar: Für den Versand der Unterlagen muss mehr Personal eingesetzt werden als noch bei der vergangenen Bundestagswahl. Das gilt natürlich genauso für den Wahlabend, wo diesmal mehr ehrenamtliche Wahlhelfer gebraucht werden. Denn die Auszählung der eingesendeten Stimmzettel wird logischerweise mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Briefe müssen geöffnet und auf ihre Gültigkeit geprüft werden. Erst dann wird ausgezählt. „Wir benötigen rund 1150 Wahlhelfer“, sagt der Stadtsprecher, 2017 waren noch 960 im Einsatz. Auch werden diesmal deutlich mehr Briefwahllokale eingerichtet: Statt 29 wird es im Neusser Stadtgebiet 43 Briefwahllokale geben. Auch die Aufwandsentschädigung für die Wahlhelfer wurde angehoben. Wahlvorsteher, Stellvertreter und Schriftführer erhalten nun 50 Euro (vorher 40 bzw. 30 Euro), Beisitzer 40 Euro (vorher 30 Euro).

Anträge auf eine Briefwahl können nicht erst mit Erhalt der Wahlbenachrichtigungen rund sechs Wochen vor dem Wahltag gestellt werden. Das geht bereits vorher und hilft dabei, die Verwaltung zu entlasten. „Wir empfehlen Briefwahlanträge frühestens ab Anfang August“, äußert sich Tobias Spange. Ende August beginne man dann damit, die Wahlunterlagen an die Antragsteller zu verschicken. Wer sich als Wahlhelfer bewerben möchte, kann das tun unter
[email protected] oder schriftlich an Stadt Neuss – Wahlamt – Markt 2, 41460 Neuss. Voraussetzungen sind Volljährigkeit und die deutsche Staatsbürgerschaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort