Depot 7 bietet urbanen Wohnraum

Auf dem Areal des ehemaligen Busbetriebs entstehen zwei Häuser.

Grevenbroich. Der Name verweist auf die interessante Geschichte des Grundstücks: Depot 7 heißt das Bauprojekt mit zwei Wohnhäusern an der nördlichen Poststraße. Anfang des 20. Jahrhunderts bauten dort die Brüder Schilden Pferdekutschen, später entstand daraus ein Busunternehmen. Nun erhält das seit 2002 brach liegende Areal eine neue Nutzung. Der aus Wevelinghoven stammende Kaarster Oliver Flaß schafft dort 16 Mietwohnungen zwischen 60 und 120 Quadratmetern. Die Fläche befindet sich seit Jahrzehnten im Familienbesitz.

Im rückwärtigen Bereich des Grundstücks ist der Rohbau eines Hauses bereits fertig, nun wird drinnen gearbeitet. Bis zum Herbst soll das zweite Gebäude mit drei Etagen und Staffelgeschoss entstehen. Der Komplex werde den nördlichen Eingangsbereich des Ortskerns künftig prägen, sagt Architekt Benedikt Krienen vom Wevelinghovener Architektenbüro Kleszczewski + Partner. Die Gebäude hätten urbanen Charakter und unterschieden sich von anderen Projekten. „Wir wollten nicht ewas planen, was bereits an vielen anderen Stellen zu finden ist“, sagt Krienen. „Die Neubauten werden wie Einfamilienhäuser in Ziegelmauerwerk errichtet, die gleichen Steine werden unter anderem in London verarbeitet“, ergänzt Architekt Birk Kleszczewski.

Benedikt Krienen, Architekt

Die Wohnungen werden schwellenarm sein, über Balkone beziehungsweise Loggien verfügen und erhalten eine gehobene Ausstattung. Insgesamt werden laut Architekturbüro rund drei Millionen Euro investiert. Die Nachfrage nach den Wohnungen sei bereits groß, erklärt Kleszczewski. „Wir hören von Interessen immer wieder, dass Wevelinghoven attraktiv ist. Ärzte, Geschäfte und Busanbindung — alles ist vorhanden.“ Das Architekturbüro ist zurzeit für ein halbes Dutzend Projekte im Stadtteil mit insgesamt mehr als 60 Wohnungen — je zur Hälfte Eigentums- und Mietwohnungen zuständig. „Auch mehrere Bauträger-Kollegen sind in Wevelinghoven aktiv, hier verändert sich etwas“ sagt Kleszczewski.

Bei einem Thema sehen die beiden Architekten aber Handlungsbedarf. „Für den Ortskern ist ein Gestaltungskonzept nötig“, betont Kleszczewski. Er hat dabei unter anderem die viel befahrene Ortsdurchfahrt im Blick, die Poststraße sei teilweise eine Rennstrecke. „Die Politik fordert die L 361n, doch als Land würde ich nur Geld dafür bereitstellen, wenn damit Maßnahmen im Ortskern einhergehen“, sagt der Architekt. Immer wieder sei über Konzepte geredet worden, „aber passiert ist bislang nichts.“

Klare Vorstellungen hat Kleszczewski davon, wie die Poststraße in Zukunft aussehen sollte: „weniger Autos, mehr Grün, Radwege und mehr Platz für Fußgänger.“

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