Dem Kunstcafé fehlt Geld — Spray-Day am 2. Juli abgesagt

Der Förderverein hofft jetzt auf Sponsoren, um die Veranstaltung später nachzuholen.

Dem Kunstcafé fehlt Geld — Spray-Day am 2. Juli abgesagt
Foto: A. Tinter

Kaarst. Brigitte Albrecht muss die Reißleine ziehen und den für den 2. Juli angekündigten Spray-Day absagen: „Wir haben in diesem Jahr einfach nicht das notwendige Geld für den Spray-Day“, bedauert die ehrenamtliche Geschäftsführerin des integrativen Kunstcafés Einblick. Der Grund: Zugesagte Zuschüsse für das Event im vergangenen Jahr sind bis heute nicht geflossen. Die Kosten kann der Förderverein nicht ohne Weiteres auffangen. Zwar hat Albrecht inzwischen einen Spendenaufruf gestartet und etwa von der SG Kaarst spontan eine Zusage über einen Beitrag erhalten, doch „zum 2. Juli bekommen wir das auf keinen Fall mehr hin“, so Albrecht. Schließlich müssten Farben geordert und Profi-Sprayer verpflichtet werden. Das kostet Zeit. Und auch Geld, nämlich gut 5000 Euro.

Eine vergleichsweise geringe Summe, mag mancher denken, die aber ein ehrenamtliches Projekt wie das Kunstcafé nicht alleine stemmen kann. „Das entspricht immerhin der Hälfte unseres Vereinskapitals“, rechnet Albrecht vor, die zugleich Vorsitzende des Fördervereins Kunstcafé Einblick ist. Der kümmert sich um sämtliche Aktionen im Freizeitbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit: Atelier, Lesekurs, Disco und Kindergartenprojekt. Und eben den Spray-Day. „Ich könnte niemandem erklären, dass ich einfach so 5000 Euro für ein Event ausgebe, die dann anderswo fehlen“, sagt Albrecht.

Beispielsweise bei der Segeltour, die im August bereits zum zehnten Mal stattfindet. Auf dem Boot erhalten die Menschen mit geistiger Behinderung Basisqualifikationen für ihr Berufsleben wie Ausdauer, Motivation und Zuverlässigkeit. „Dort müssen wir feste Verträge erfüllen“, betont Albrecht, deren Verein die Kosten des Törns im vergangenen Jahr teilweise vorfinanziert hat und auch hierfür immer noch auf die längst zugesagte Rückerstattung wartet. Etwa von der „Aktion Mensch“. „Manchmal geht das sehr schnell, gelegentlich braucht es aber auch viel Zeit“, berichtet Albrecht von ihren Erfahrungen.

Vor zwei Jahren veranstaltete das Kunstcafé Einblick den Spray-Day zum ersten Mal — mit großem Erfolg. Auch 2015 probierten sich etwa 60 Kaarster als Graffiti-Künstler aus. Eine Veranstaltung, die durchaus das Image der Stadt Kaarst poliert. Deren Unterstützung für das Projekt ist allerdings bisher eher ideeller Natur. „Wir können die Flächen kostenfrei nutzen, und die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, das uns auch schon einmal Bauzäune zur Verfügung gestellt hat, ist unkompliziert“, sagt Albrecht.

Sie stellt in Aussicht, den Spray-Day im September nachzuholen. Vorausgesetzt, es finden sich genügend Sponsoren.

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