Coronavirus in Neuss : Und plötzlich ist die Schule aus
Neuss. Schulschließungen ab Montag bringen eine Sondersituation für die Abiturjahrgänge.
Plötzlich letzter Schultag: Mit der Weisung der Landesregierung, ab Montag ,16. März, alle Kindertageseinrichtungen und Schulen zu schließen, endet für die angehenden Abiturienten schneller als gedacht ihre Schulzeit. Richtig freuen können sich darüber Noemi Gröne, Julia Breuer und Konstantia Varvarezou vom Abi-Vorbereitungskomitee der Janusz-Korczak-Gesamtschule nicht. Denn sie werden um den Knalleffekt zum Abschluss ihrer langen Schullaufbahn gebracht: Keine Mottowoche vor dem eigentlich letzten Schultag am 3. April, kein Abi-Gag, keine Abi-Parade mit den anderen Abiturienten aus dem Kreis und keine Abi-Party. „Wir sind so enttäuscht“, sagt Gröne.
Die Möglichkeit, dass der gestrige Freitag – den viele Abiturienten am Abend mit einer Spontanfeier auf dem Markt beschlossen – ihr letzter Schultag werden könnte, war den Schülerinnen erst zwei Tage zuvor bewusst geworden. Trotzdem seien sie „kalt erwischt“ worden, sagt Gröne. Der Abi-Film wird nun unvollendet bleiben – und viel Geld verlieren die Komitees auch. Geld, das sie in den Vorjahren mit Ideenreichtum und Fleiß kollektiv für eine große Sause am Schluss erarbeitet haben.
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Hinzu kommt, dass die Abiturienten nicht nur mit ihrer Enttäuschung fertig werden, sondern dringende Fragen klären müssen: Wie kann man auf den letzten Metern vor den Abitur-Prüfungen Kontakt mit den Lehrern halten? Wie wird die Prüfungsvorbereitung organisiert? Wie erfährt man über die Ergebnisse der Abi-Vorklausuren und ob man überhaupt für das „Finale“ zugelassen wird? Und: Kann das klappen, die Prüfungen wie vorgesehen abzulegen? Denn viele wollen – wenn das geschafft ist – Urlaub machen, ein Praktikum absolvieren oder ins Ausland gehen. Und: Wird es überhaupt einen Abi-Ball geben können?