Nach Corona-Maßnahmen Händler sind zurück im Geschäft

Rhein-Kreis. · Die meisten Läden sind wieder geöffnet. Die Innenstädte zogen zahlreiche Besucher an.

 Bei „Hema“ in Neuss wurden am Eingang Einkaufskörbe verteilt.

Bei „Hema“ in Neuss wurden am Eingang Einkaufskörbe verteilt.

Foto: RP Anne Harnischmacher/Anne Harnischmacher

Strahlend blauer Himmel, die Menschen schlendern durch die Einkaufsstraße, tragen Taschen oder essen Eis. Es könnte ein gewöhnlicher Einkaufstag in Neuss sein. Der Montag war für die Einzelhändler jedoch nicht irgendein Wochenstart. Nach mehreren Wochen Schließung durften die meisten Geschäfte ihre Türen am Montagmorgen wieder öffnen – haben ihre Eingänge jedoch besonders präpariert. „Die ersten Kunden haben bereits um zehn Uhr zur Ladenöffnung vor der Tür gestanden“, sagt Andreas Butscheid, Filialleiter von Hema. Es seien besonders Stammkunden gewesen, die der Wiedereröffnung entgegengefiebert hätten, sagt er. Maximal 35 Personen dürfen den Laden nun gleichzeitig betreten. Als Sicherheitsmaßnahme wurden Abschirmungen an der Kasse aufgehängt, Bodenaufkleber angebracht, die Mitarbeiter tragen bunte Westen. „Wir helfen gerne, mit 1,5 Meter Abstand“, steht darauf. An der Tür wird der Zustrom mit der Vergabe von Körben organisiert. „Die Kunden sind diszipliniert und halten sich an die Regeln“, sagt der Filialleiter.

Die „Korb“-Taktik wählen die meisten Geschäfte. Dadurch kann ein gewisser Abstand gewahrt werden und gleichzeitig überprüft, wie viele Menschen sich im Landen befinden. Selbst in Buchhandlungen, wie die Mayerschen, ist kein Kunde mehr ohne Körbchen. „Sie werden nach jedem Einkauf desinfiziert“, sagt Filialleiterin Maresa Rey. Die Buchhändlerin hat Behelfsmasken für ihre Mitarbeiter genäht. „Damit wir uns gegenseitig schützen können“, sagt sie. Markierungen auf dem Boden weisen hier, wie in fast allen Läden auf Abstände hin. Den Montagmorgen beschreibt Maresa Rey als turbulent. „Die Kunden sind froh, dass sie wiederkommen dürfen.“

Schönes Wetter lockte
zum Shopping-Bummel ein

Auch in Grevenbroich schlossen zum ersten Mal nach viereinhalb Wochen Corona-Zwangspause die Inhaber kleiner und mittelgroßer Läden in Grevenbroich wieder für Kunden auf. Und die kamen, guckten und kauften. Mehrere tausend Menschen nutzten das schöne Wetter, um zu tun, was wochenlang verboten war: einen ordentlichen Schaufenster- und Shopping-Bummel zu absolvieren. Einhellige Auskunft der Händler und Geschäftsleute am frühen Nachmittag: „Kundenfrequenz und Umsätzen waren überdurchschnittlich – am Tag eins der vorsichtigen Lockerung der strikten Kontaktsperre.

„Für mich war das fast wie eine Neueröffnung des Ladens“, sagt Lene Dunt, Inhaberin von „Schön & Gut“ an der Bahnstraße und Vorsitzende des Grevenbroicher Werberings. Am Wochenende wurde noch einmal ordentlich geputzt, die Auslagen kritisch gemustert. Für Lene Dunt fühlte es sich toll an, als die ersten Kundinnen am Montag nicht bloß als „Seh-Leute“ kamen, sondern Hosen und Blusen aus der Frühjahrskollektion mitnahmen.

Und auch Vorstandskollegin Nicole Feuster in ihrer Boutique „Rebell“ am Marktplatz war froh, die Zeit der Video-Beratung wieder gegen eine ordentliche Ladentheke tauschen zu können. „Wir haben in den zurückliegenden Wochen über unsere Facebook-Seite unsere Stammkundinnen bedient – aber ein kompletter Ersatz für das Ladengeschäft ist das natürlich nicht.“

Sehr vorsichtig gehen die Dormagener mit der Wiedereröffnung einiger Geschäfte um: Am Montag war die Kölner Straße zwar deutlich besser besucht als in der Vorwoche, aber bis zum Mittag waren nicht besonders viele Kunden unterwegs, auch nachmittags änderte sich das nicht. Auf Abstand in Warteschlangen, Hygiene durch Desinfektionsmittel und Mundschutz wurde diszipliniert geachtet. Diesen Eindruck bestätigt Stadt-Pressesprecher Max Laufer: „Bis zum Mittag haben die Kollegen des Ordnungsamtes zwar eine vollere Innenstadt, aber keine Besonderheiten registriert.“ Einige Dormagener nutzten am Montag die Chance, wieder in Büchern zu stöbern und Schuhe zu kaufen. So wurden die Kunden in der Mayerschen Buchhandlung von Rebecca Brüggen und ihren Kolleginnen mit Mundschutz begrüßt, Streifen auf dem Boden sorgten für den nötigen Abstand an der Kasse. „Es ist schön, dass so viele Kunden uns sagen, dass sie sich darüber freuen, wieder bei uns zu sein“, erklärt die Filialleiterin.

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