Verzweiflung in Neuss Bürokratie für Hausärzte bei Corona-Impfungen: „Es ist fast unerträglich“

Neuss · Der Start der Corona-Schutzimpfungen in Hausarzt-Praxen verläuft auch in Neuss schleppend. Vor allem das hohe Maß an Formularen und Pflichten sorgt für Unverständnis – darüber hinaus fehlt Impfstoff.

 Ursprünglich sollen bundesweit 35 000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Impfdosen werden jedoch nicht komplett geliefert.

Ursprünglich sollen bundesweit 35 000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Impfdosen werden jedoch nicht komplett geliefert.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Aus der Stimme von Wolfgang von Schreitter ist Verzweiflung zu hören. „Es ist fast unerträglich“, sagt der Neusser Allgemein-Mediziner über die bürokratischen Hürden, die für den Impfstart in den Hausarztpraxen genommen werden müssen. Das ganze vergangene Wochenende wurde damit verbracht, entsprechende Vorbereitungen zu treffen: Aufklärungsbögen ausdrucken, Impfbescheinigungen bereitstellen, Umorganisation von Terminen, weil Patienten doch noch einen Termin im Impfzentrum bekommen haben – die Liste der Aufgaben ließe sich fortsetzen. Das Problem: In den Impfzentren sei ausreichend Personal vorhanden, „wir müssen das hier alles alleine organisieren. Es ist am Limit dessen, was wir körperlich noch leisten können“, sagt von Schreitter, der hinzufügt: „Aber wir machen das für die Patienten.“ Eigentlich wollte der Neusser am Mittwoch und Donnerstag mit Impfungen bei 48 Patienten inklusive 18 Hausbesuchen starten. Aber: Weil statt der 48 Dosen lediglich 30 geliefert wurden, musste er am Dienstag 18 Patienten wieder absagen.