„Cohousing Kaarst“ sucht weiter nach einem Grundstück

Das Mehrgenerationen-Haus soll zur Not außerhalb von Kaarst entstehen, nachdem der Kauf einer Parzelle in Büttgen scheiterte.

„Cohousing Kaarst“ sucht weiter nach einem Grundstück
Foto: Anja Tinter

Kaarst. Ob der Verein „Cohousing Kaarst“ sein geplantes Mehrgenerationen-Wohnprojekt tatsächlich im Kaarster Stadtgebiet verwirklichen wird, ist offen. Zwar begrüßen Bürgermeisterin und Spitzenbeamte sowie Politiker aller Ratsfraktionen das Vorhaben, eine Wohnanlage zu errichten, in der Menschen unterschiedlichen Alters zusammenleben können, doch: Die Suche nach einem geeigneten Grundstück gestaltet sich weiterhin schwierig.

Darum ist der Vereinsvorstand nicht mehr ausschließlich auf Kaarst und seine Ortsteile fixiert. „Für einige von uns war selbstverständlich, dass wir diese Idee in Kaarst realisieren“, erklärt Initiator Klaus Schmid, der auch Vorsitzender des neugegründeten Vereins ist. „Aber wichtiger, als das Projekt in Kaarst umzusetzen, ist den meisten im Verein, es zeitnah zu verwirklichen“, fährt er fort, „dafür würden wir Kompromisse hinsichtlich der Lage eingehen.“

Darum werde man auch in Erwägung ziehen, das Projekt in einer anderen Kommune im Rhein-Kreis Neuss oder sogar außerhalb der Kreisgrenzen anzusiedeln, „wenn uns eine andere Stadt ein Angebot unterbreitet“, sagt Schmid. „Der Realisierungswunsch steht einfach im Vordergrund“, betont Schmid, der in diesem Zusammenhang von einem Zeitraum von vier bis fünf Jahren spricht.

Nachdem der Erwerb einer geeigneten Parzelle in Büttgen an der Höhe des Kaufpreises gescheitert war, wie Schmid berichtet, hatte die Gruppe unlängst ein von der Stadtverwaltung vorgeschlagenes Areal an der Karlsforster Straße abgelehnt. „Dieses Grundstück liegt zu isoliert“, begründet Schmid diese Entscheidung. „Für uns ist eine gute Infrastruktur mit Nahversorgung und Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr wichtig, damit das Wohnprojekt auch für junge Familien attraktiv ist“, erklärt er. Denn das war eine der bedeutendsten Grundsatzentscheidungen der derzeit 20 Vereinsmitglieder: Sie wollen „kein Altenheim oder eine Einrichtung für Betreutes Wohnen“, wie Schriftführer Wolfgang Buck betont, sondern ein echtes Miteinander der Generationen. „Darum hat für uns die Suche nach einem Grundstück, das Platz für rund 40 Wohneinheiten plus Gemeinschaftsräumen bietet, absolute Priorität“, sagt Schmid.

Dass sich die Vorstandsmitglieder erst über das gemeinsame Projekt kennengelernt haben, mag kaum glauben, wer die Akteure so harmonisch zusammen erlebt. „Wir teilen viele Werte“, sagen sie. „Um handeln zu können und Gespräche mit der Stadt zu führen, brauchten wir eine Struktur und eine Legitimation für einen gewählten Vorstand“, erklärt Schmid die Gründe für die Vereinsgründung.

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