Chef des Theaters am Schlachthof ist tot

Reinhard Mlotek starb am Wochenende in seiner Düsseldorfer Wohnung.

Neuss. Reinhard Mlotek (54), Chef und Seele des Theaters am Schlachthof, ist tot. Am Wochenende starb er in seiner Düsseldorfer Wohnung.

Der Theatermann aus Leidenschaft hatte das freie Theater 1994 gegründet und zu seiner Bekanntheit, Akzeptanz und zum Erfolg geführt. Freundlich-zäh führte der TAS-Chef seine Gespräche mit Sponsoren, warb immer wieder um Unterstützung für das freie Theater, das sich in der NRW-Szene schnell einen sehr guten Ruf erarbeitet hatte.

Auszeichnungen und Einladungen zu Festivals waren und sind das sichtbare Zeichen — und die treuen Gäste des Theaters.

Allgemein anerkannt wurde seine künstlerische Leitung des Freien Theaters wie das Bemühen um die finanzielle Ausgestaltung.

Gegen die von der Verwaltung vorgesehenen Einsparungen der so genannten „Schmerzliste“ argumentierte Mlotek in der ihm eigenen Art mit vielen Fakten und konnte bei der Politik das Schlimmste verhindern.

Betroffen reagierte am Montag Johann Wild, Vorsitzender des Förder- und Trägervereins Eigen-Art. Auf dem Weg ins Theater an der Blücherstraße kündigte er ab, man werde am Dienstag bei einem Krisengespräch die nächsten Schritte beraten. Über sechs Spielzeiten arbeiteten Mlotek und Wild zusammen. Wie es war? „Einfach sehr schön“, sagt Wild.

„Wir sind alle schockiert und erschüttert“, bekannte am Mittag Kulturdezernentin Christiane Zangs. Untrennbar sei das Theater am Schlachthof mit Reinhard Mlotek verbunden. Sie sicherte zu: „Wo wir helfen können, tun wir das.“

Neben dem Schock bewege sie jetzt wie sicherlich viele Menschen die Frage, wie es ohne Mlotek mit dem Theater überhaupt weitergehen könne. „Doch jetzt ist die Zeit, um einfach traurig zu sein.“

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