CDU-Vorsitzender Jörg Geerlings: Wir wollen stärkste Kraft werden

Jörg Geerlings nimmt sein Ergebnis von 2010 als Maßstab.

Neuss. Herr Geerlings, Sie sind der Verteidiger des Wahlkreises Neuss. Ist die Abstimmung am 13. Mai ein Selbstläufer?

Jörg Geerlings: Nein! Das Vertrauen muss man sich jedesmal wieder neu erarbeiten, auch wenn ich auf ein gutes Fundament der Arbeit der letzten Jahre aufbauen kann.

Warum wollen Sie wieder in den Landtag?

Geerlings: In vielen Bereichen habe ich Fuß fassen und Akzente setzen können. Jetzt will ich die Arbeit fortsetzen, etwa die Energiewende umsetzen.

Spielt das Geld, sprich die Diäten, eine Rolle?

Geerlings: Landtagsabgeordneter ist ein Beruf. Da gehören die Diäten dazu. Einen guten Beruf hatte ich schon vorher. An erster Stelle steht die Leidenschaft, für Neuss und NRW etwas zu erreichen.

Was ist wichtiger: Erst- oder Zweitstimme?

Geerlings: Ich werbe für beide Stimmen. Ich möchte direkt gewählt werden, und die CDU braucht ein gutes Ergebnis für NRW.

Was ist Ihr wichtigstes Wahlkampfthema?

Geerlings: Wirtschaft, Finanzen und sozialer Zusammenhalt. Es geht darum, möglichst viele Menschen in Arbeit zu bringen.

Was wollen Sie für Neuss herausschlagen?

Geerlings: Ich will Neuss optimal positionieren. Dazu gehört auch, finanzielle Mittel nach Neuss zu holen. Strukturfördermittel müssen sich am Wettbewerb ausrichten. Mittel dürfen nicht „automatisch“ ins Ruhrgebiet fließen.

Herr Breuer und Sie sind beide Fraktionsvorsitzende im Stadtrat. Wie charakterisieren Sie Ihren Wahlkampfgegner?

Geerlings: (Pause) Im persönlichen Umgang schätze ich meinen Mitbewerber, in der Sache ringen wir um die richtige Lösung.

Was sagen Sie zur Erfolgsgeschichte der Piraten?

Geerlings: Ein Phänomen, das ich aufmerksam beobachte und mir in Gänze nicht erklären kann. Für eine Auseinandersetzung fehlt es bei den Piraten an Inhalten.

Eine Aussage zur Rolle der FDP, bitte.

Geerlings: Wir sind alle gespannt, ob sie die Wende angesichts der derzeitigen Selbstzerfleischung schafft. Zurzeit finden erstaunliche Prozesse statt. Lindner und Kubicki in Schleswig-Holstein wagen Harakiri.

Falls die CDU stärkste Partei wird — welche Koalition wäre für Sie denkbar?

Geerlings: Schwarz-Gelb ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist eine große Koalition. Es wäre besser für das Land, wenn die CDU an der Regierung beteiligt ist. Wir kämpfen natürlich darum, stärkste Kraft zu werden.

Wieviel Prozent der Erststimmen wollen Sie gewinnen?

Geerlings: Ich möchte mein Ergebnis von 2010 verteidigen: Das waren 45,6 Prozent.

Eine Frage über die Landtagswahl hinaus: Werden Sie als Kandidat in die Bürgermeisterwahl 2015 eingreifen?

Geerlings: Die Frage stellt sich heute nicht.

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