Gemischtes Quartier in Neuss Das „B&B“-Hotel öffnet seine Türen

Neuss. · Das Gebäude auf dem Pierburg-Areal begründet das neue Quartier auf der ehemaligen Brache.

 Für die Hotelkette „B&B“ sei das neue Haus (unten rechts) das 126., erklärt Geschäftsführer Max Luscher.

Für die Hotelkette „B&B“ sei das neue Haus (unten rechts) das 126., erklärt Geschäftsführer Max Luscher.

Foto: BEMA

Hinter dreifach verglasten Fenstern auch in Hafennähe ruhig schlafen – im neuen „B&B“-Hotel auf dem ehemaligen Pierburg-Gelände ist das möglich. Am Donnerstag wurde das fünfgeschossige Haus an die neuen Nutzer übergeben, zum 6. Mai erwarten Karen Dwelck und ihr Team die ersten Gäste. Diese werden beim Blick aus dem Fenster auf eine Baustelle schauen, auf der ein gemischt genutztes Quartier entsteht.

Dass es dort weitergeht, dafür gibt es klare Anzeichen. Die Bauvoranfrage der Bema für einen Bürokomplex neben dem Hotel hat die Stadt positiv beschieden, der Investor seinerseits auf der Industriebrache drei Baufelder erschlossen, wo dem städtebaulichen Entwurf zufolge Wohnungen entstehen sollen. Im Rathaus liegt der Entwurf für einen städtebaulichen Vertrag zwischen Stadt und Bema-Gruppe vor, sagte Bürgermeister Reiner Breuer. Er würde die Basis schaffen für weitere Baugenehmigungen und beschäftigt vielleicht noch einmal die Politik: Bema möchte die Sheddach-Konstruktion der Fabrikhalle, die die Stadt erhalten will, abreißen – und Breuer scheint geneigt, dem entsprechen zu wollen. Sein Herz hänge nicht an der Halle, sagte er. Das letzte Wort aber hat die Politik.

Vor einem Jahr hatte der Abbruchantrag für die Halle der Stadt Anlass gegeben, eine Veränderungssperre zu verhängen. Der Stopp sollte genutzt werden, um sich mit IHK und Hafenbetrieben auf einen Bebauungsplan zu verständigen, der die Interessen der Industrie wahrt. An eine solche Verständigung glaubt Breuer nicht mehr. Statt eines B-Plans gebe es jetzt eine schrittweise Entwicklung des Areals. Breuer: „Wir warten nicht mehr auf die IHK.“

Die Fertigstellung des Hotels nennt Breuer einen „Meilenstein“

Vor diesem Hintergrund nannte er die Fertigstellung des Hotels einen Meilenstein. Die Stadt wolle mit Bema ein „interessantes und nachhaltiges Viertel entwickeln“. Nachhaltig auch deshalb, weil die Stadtwerke mit Bema ein Nahwärme-Konzept für das Quartier entwickelt haben. Das Hotel hängt als erstes Objekt an dieser „Leitung“. Von Bema entwickelt und der „List-Bau Rhein-Main“ errichtet, wurde das Objekt Anfang April an die Neusser Vermögensverwaltung „Bequinta Hotels NRW“ verkauft, hinter der auch der Hoistener Ben Dahlmann steht. Er lobt das Objekt und den Hotelbetreiber, der einen Mietvertrag für 20 Jahre abgeschlossen hat. „Es gibt in der Hotellerie kaum einen seriöseren Partner“, sagt er. Für „B&B-Hotels“ ist der Neubau laut Geschäftsführer Max Luscher das 126. Haus: „Wir wollten unbedingt nach Neuss.“ Er sehe selten so gut abgestimmte Pläne wie die für das Pierburg-Areal. Das Konzept sei zukunftsweisend.

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