Bürgerverein sieht Kirmesplatz skeptisch

Die Mitglieder sollen im März erneut über die Zusammenlegung der beiden Schützenplätze aus Frimmersdorf und Neurath abstimmen.

Bürgerverein sieht Kirmesplatz skeptisch
Foto: woi

Grevenbroich. Ein Großprojekt ist zwischen Frimmersdorf und Neurath geplant. Auf einem Areal nahe der Ampelkreuzung könnten sowohl eine gemeinsame Sportanlage als auch ein Kirmesplatz für beide Orte entstehen. Doch der Bürgerverein Frimmersdorf hat erhebliche Bedenken gegen einen gemeinsamen Schützenplatz. „Wir sehen das kritisch. Wir wollen in der Versammlung im März unsere Mitglieder darüber abstimmen lassen, ob eine Zusammenlegung erfolgen soll oder ob wir unseren Schniddemännplatz behalten wollen“, sagt Werner Alderath, Vorsitzender des Vereins mit 320 Mitgliedern.

Nach einem Runden Tisch mit Vereinsvertretern im Sommer hatte Bürgermeister Klaus Krützen erklärt: „Die Vereine sind an einer gemeinsamen Lösung interessiert.“ Das Gespräch „war eine erste Abfrage. Wir haben Interesse bekundet. Das Thema war mit Vorstand und Mitgliedern und Vorstand noch nicht abgestimmt“, sagt Alderath.

Eine erste Abstimmung im Vorstand habe ein klares Ergebnis fürs Festhalten am heutigen Platz ergeben. „Jeder der beiden Schützenvereine hat seine Tradition, seinen Schützenplatz. Dafür sollten wir erst mal kämpfen. Der einzige Gewinner einer gemeinsamen Lösung ist die Stadt, die Verkaufserlöse für freiwerdende Flächen erzielt“, sagt Alderath. Er geht davon aus, dass „der große Teil davon nicht in die Orte gesteckt, sondern in die Schuldentilgung fließen wird.“

Weitere Bedenken: „Der gemeinsame Kirmesplatz würde an einer Hauptstraßenkreuzung liegen, „dadurch besteht ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Zudem hätten wir zwei Schützenfeste hintereinander an einem Ort, dabei wird das erste Fest die größten Gewinne abschöpfen“, sagt Alderath. Die Neurather feiern am Wochenende vor den Frimmersdorfern. Verbieten könne der Bürgerverein den Verkauf aber nicht, Eigentümerin ist die Stadt. Eine gemeinsame Sportanlage sieht Alderath dagegen positiv.

Bei den Neurather Bürgerschützen hatte nach dem Treffen im Sommer der damalige Vorsitzende Willi Wirtz gesagt, dass das Thema „gut angekommen ist.“ Es müsse aber ein Platz sein, „auf dem vernünftig gefeiert werden kann.“ Der neue Vorsitzende Sebastian Büll erklärt: „Wir wollen das nächste Treffen mit dem Bürgermeister abwarten. Es steht noch kaum etwas fest. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, und die Mitglieder müssen einen gemeinsamen Platz mittragen.“

Wie geht es weiter? „Wir haben planungsrechtliche Voraussetzungen mit der Bezirksregierung geklärt und wollen die Ergebnisse im Februar den Vereinen vorstellen“, sagt Bürgermeister Klaus Krützen. Er betont: „Der Vorschlag, eine Zusammenlegung der Sport- und Kirmesplätze zu prüfen, kam ausdrücklich von allen Vereinen. Wir wollen die Orte voranbringen und nicht mit dem Flächenverkauf den Haushalt sanieren.“ — „Wir werden das Ergebnis der Abstimmung zur Kenntnis nehmen. Entscheiden muss aber die Politik“, sagt der Neurather SPD-Ratsherr Daniel Rinkert. „Es geht um übergeordnete Themen für die Dorfentwicklung.“

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