Bürger wollen Initiative zum Erhalt des Hallenbades gründen

Viele Neukirchener haben erklärt, sich einbringen zu wollen.

Bürger wollen Initiative zum Erhalt des Hallenbades gründen
Foto: Lothar Berns

Neukirchen. Wie lange an der Viehstraße noch Hallenbad und Sauna genutzt werden können und der Kraftraum zugänglich ist, weiß keiner. „Wieder schafft es die Stadt Grevenbroich, Familien zu verärgern“, empört sich Celina Cieslak-Hauser über das wahrscheinlich Anfang 2018 bevorstehende Ende. „Mit der Schließung wird den Familien die Möglichkeit genommen, ihre Kinder im Dorf zum Schwimmkursus zu schicken.“ Ungeklärt ist auch, wo künftig Schwimmen als Schulsport stattfinden soll.

Die junge Mutter, selbst im Stadtteil aufgewachsen, ist mit ihrer Enttäuschung nicht alleine. Nach der bekanntermaßen schwierigen Situation mit Kindergartenplätzen „zeigt die Stadt leider, dass es den Familien, die ja durch viele Neubaugebiete angelockt werden sollen, doch nicht so ganz leicht gemacht wird“, sagt Beate Kleuel. Mit dem bevorstehenden Aus des Hallenbads wird aber Kindern nicht nur die „Möglichkeit zur Eigenständigkeit genommen“ — viele radeln bislang zum Bad — die Adresse ist außerdem ein sozialer, generationsübergreifender Treffpunk. Damit der nicht verloren geht, soll nun eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Bades gegründet werden. „Zunächst müssen wir checken, wie groß das Interesse an der Thematik ist“, sagt dazu Bernhard Padberg. Er ist Präsident des örtlichen Bürgerschützenvereins und ein „rüstiger Rentner“ mit ausreichend Zeit. „Wir müssen die Emotionen beiseite lassen, Fakten sichten und auswerten, um genau zu beurteilen, was realistisch machbar ist.“ Das solle „möglichst schnell geschehen“.

Ehe Padberg — unter anderem „gut vernetzt“ mit Bürgermeister Klaus Krützen — aber aktiv wird, muss „mehr Fleisch am Spieß“ sein. Dabei geht es neben konkreten Auslastungszahlen natürlich um die Betriebskosten. Über die kommunizierte Bürgermeister Krützen jetzt via Facebook, das jährliche Defizit des Vereins belaufe sich seit mehreren Jahren auf „mehrere 10 000 Euro pro Jahr“. Zur Rekrutierung dieser Summe könnte laut Bürgerinitiative in spe ein Förderverein gegründet werden, ein Sponsor soll gesucht oder per „Crowdfunding (Schwarmfinanzierung)“ das Projekt „Erhalt und Weiternutzung des Bades“ finanziell unterstützt werden. „Es müssen ein paar Leute an einen Tisch gebracht werden. Dann muss vernünftig sortiert und anschließend die Sachlage nüchtern betrachtet werden“, gibt Padberg eine Marschrichtung vor. Maßgeblich wollen sich die Mitstreiter um den Vorsitzenden des Bürgervereins „Unser Neukirchen“, Heinz Jürgen Année, einbringen. Das Thema sei nicht „ganz neu, offensichtlich haben wir es nicht rechtzeitig angepackt“, bedauert er.

Auch Benjamin Josephs, Vorsitzender der SG Neukirchen-Hülchrath, deren Schwimmabteilung das Hallenbad nutzt, würde sich einbringen. Mit Bürgermeister Krützen sowie Klaus Calvis, Chef des TV Jahn Kapellen, der Betreiber des Hallenbades ist, sei er in Kontakt getreten. „Dabei habe ich um einem Termin am Runden Tisch gebeten, um über den Ist-Zustand und mögliche Perspektiven zu sprechen.“

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