Breuer will Altschulden der Kreiskliniken nicht tragen
Bei der morgigen Bürgermeisterkonferenz soll die Erstattung des LVR Diskussionsthema sein.
Neuss. Das Finanzgebaren von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in Sachen Kreiskrankenhäuser gibt den Verantwortlichen der Stadt Rätsel auf. „Es kann nicht sein, dass die Braut mit dem Geld des Bräutigams hübsch gemacht wird“, sagt Bürgermeister Reiner Breuer, der morgen auf der sogenannten Bürgermeisterkonferenz des Kreises deutlich mehr Transparenz vom Landrat einfordern will.
Petrauschke verriet jüngst, dass er die rund 4,8 Millionen Euro, die vom Landschaftsverband Rheinland für das Jahr 2017 erstattet werden, nicht an die kreisangehörigen Kommunen weiterreichen, sondern damit das Eigenkapital der kränkelnden Kreiskrankenhäuser stärken will. Und um diese von ihren Altschulden zu befreien, erklärt Petrauschke, habe er die Allgemeine Rücklage in Anspruch genommen.
„Das geht zu Lasten des Eigenkapitals“, übersetzt Breuer diese Aussage. Er nennt die Situation der Kreiskrankenhäuser ein „Desaster des Landrates“ — schon weil 40 Millionen Euro nötig sind, um diese Kliniken überhaupt auf Kooperationsniveau zu bringen. „Um mit Neuss auf Augenhöhe verhandeln zu können“, sagt Breuer mit Blick auf das kerngesunde städtische Lukaskrankenhaus, „zieht der Landrat Plateauschuhe an — und die müssen wir ihm noch bezahlen.“