Breuer stellt sich Parknot-Debatte

Fehlende Radwege, Baustellenverkehr und vor allem zu wenige Parkplätze: Bürgermeister Reiner Breuer musste sich beim Stadtteilbesuch im Stadionviertel viele Beschwerden anhören.

Breuer stellt sich Parknot-Debatte
Foto: A. Tinter

Neuss. Der Bürgermeister im Stadionviertel — und ausgerechnet über das Stadion an der Jahnstraße und die dort geplanten Investitionen soll er (zunächst) nichts sagen dürfen. „Wen interessiert das denn?“, fertigt eine Anwohnerin ihn ab, die viel dringlicher über die Betreuung alter Menschen im Stadtteil reden möchte. Doch darauf ist der Verwaltungschef nicht präpariert, denn: „Das Viertel ist dabei, sich demografisch zu verjüngen“, sagt Breuer — und schließt die Ausweitung des Projektes „Lotsenpunkte“ dorthin aus.

Reiner Breuer, Bürgermeister

Der Bürgermeister im Stadionviertel — und die Parteien eilen ihm voraus. „Preußenstraße von Baustellenverkehr entlasten“ fordern unisono Dieter Welsink (CDU) und Sascha Karbowiak (SPD) in vorab verbreiteten Pressemitteilungen. Damit sprechen sie vielen Anwohnern aus der Seele, die erst im Botanischen Garten, dann an der Stadionhalle und zuletzt auf dem Pius-Kirchplatz mit der Verwaltung diskutieren wollen.

Das allerdings hat auch Breuer erwartet, der sich auch als „Aufräumer“ gefordert sieht. Dass es an der Rheydter Straße zwischen Konrad-Adenauer-Ring und Hermkes Bur noch keinen durchgehenden Radweg gibt, hätte schon sein Amtsvorgänger Napp bei solchen Ortsterminen mehrfach notiert, berichtet ein Anwohner. Doch passiert sei nichts.

Das werde es auch in absehbarer Zukunft leider nicht, antworte Norbert Jurczyk vom Amt für Verkehrslenkung für seinen Chef. Erst wenn eine der Baumreihen wegfallen würde, gäbe es die Möglichkeit, „eine moderne Straße zu entwickeln“, ergänzt er.

Dass im Quartier rund um den Botanischen Garten eine Apotheke, oder auch ein Café fehlen, nimmt Breuer auf, und dass man rund um den Pius-Kirchplatz mit der Qualität der Straßenreinigung hadert. Vor allem aber hört er Beschwerden über Baustellen und Staus, fehlende Parkplätze und — als Konsequenz daraus — zugeparkte Radwege. Er teile den Eindruck nicht, dass mit jeder Baustelle Parkplätze verschwinden, stellt Breuer gegenüber Beschwerdeführern von der Preußenstraße klar.

Aber er kann deren Nöte nachvollziehen und will sie — bei 430 zugelassenen Autos je 1000 Anwohnern — auch keineswegs verharmlosen. Im Gegenteil. Er habe die Verwaltung aufgefordert zu prüfen, ob an der Preußenstraße durch Aufschütten von Grünflächen nicht Stellplätze geschaffen werden können. Die große Lösung, die später als Neubau eines Parkhauses auf dem Gelände des Lukaskrankenhauses angesprochen wird, kann schnell keine Abhilfe bringen. Aktuell sei da nichts geplant, berichtet Geschäftsführer Nicolas Krämer.

Nach all dem dürfen Breuer und Christian Stoffels vom Sportamt dann doch darstellen, wie sich das Jahnstadion verändern soll. Sie verbinden dies mit dem Hinweis auf eine Bürgerversammlung am 29. Mai. Breuer nimmt aber auch mit, dass an der Stadionhalle Fahrradständer fehlen. Das soll nachgebessert werden, verspricht der Bürgermeister

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