Blau-Weiss Neuss geht mit nur einem Top-100-Spieler in die Erstligasaison

Der Aufsteiger hat seinen Kader bekannt gegeben. In der am 8. Juli beginnenden Tennis-Bundesliga ist der Klassenerhalt das Ziel.

Blau-Weiss Neuss geht mit nur einem Top-100-Spieler in die Erstligasaison
Foto: A. Woitschützke

Neuss. Nur ein Jahr hat sie gedauert, die Abwesenheit des Rekordmeisters in der Ersten Tennis-Bundesliga. Ein Fahrstuhlteam möchte der TC Blau-Weiss Neuss jedoch nicht werden. „Unser Saisonziel lautet Klassenerhalt“, sagt Teamchef Marius Zay mit Blick auf die am 8. Juli mit dem Heimspiel gegen den aktuellen Vizemeister TK Grün-Weiss Mannheim startende Spielzeit.

Kein leichtes Unterfangen. Denn der Etat gestattet seit Jahren keine großzügigen Einkaufstouren mehr auf dem Transfermarkt. Was die Weltranglistenpositionen der gemeldeten Spieler angeht, ist die Neusser Kaderliste die bescheidenste aller zehn Bundesligisten. Der Rumäne Marius Copil, zum Zeitpunkt der Meldung Mitte März auf Rang 75 geführt, ist der einzige Spieler aus den Top 100, der an der Jahnstraße angeheuert hat.

Zum Vergleich: Der Gladbacher HTC hat sechs Akteure aus den Top 100 gemeldet, Auftaktgegner Mannheim um den Weltranglisten-Siebten Dominic Thiem (Österreich) noch einen mehr. Bei Titelverteidiger Blau-Weiss Halle ist es ein Quartett, bei fast allen anderen sind es mindestens zwei. Nur Mit-Aufsteiger TV Reutlingen schickt mit dem Serben Viktor Troicki (ATP 66) an der Spitze ein ähnliches Aufgebot wie Neuss ins Rennen. Angemerkt sei, dass unsicher, wenn nicht gar unwahrscheinlich ist, dass Topspieler wie Thiem oder Alexander Zverev (Rochusclub Düsseldorf) überhaupt ein Bundesligaspiel bestreiten werden.

Marius Zay ficht den Neusser Außenseiter-Status nicht an. „Die Liga ist spektakulär besetzt, aber das war zu erwarten“, sagt der Teamchef. Doch er weiß auch: „Man muss abwarten, wer von den gemeldeten Spielern tatsächlich aufläuft — und wie oft und gegen wen er das tut.“ Gleiches gilt freilich auch für sein eigenes Team. Doch im Vergleich zur Abstiegssaison vor zwei Jahren sieht er es deutlich besser aufgestellt. „Natürlich gibt es Spiele, in denen wir besonders stark stellen wollen.“ Dabei denkt Zay in erster Linie an die Matches gegen die von ihm im Kampf um den Klassenerhalt als Hauptkonkurrenten ausgemachten TV Reutlingen und TC Weinheim.

Den Kern des Teams sollen die Routiniers Adrian Ungur (Rumänien, 33 Jahre, aktuell ATP-Weltrangliste 535), Frederik Nielsen (Dänemark, 34, Doppel 243) und Publikumsliebling Botic van de Zandschulp (Niederlande, 22, Doppel 273) bilden. Außerdem sind für Neuss gemeldet: Marius Copil (Rumänien, 27, 82), Hubert Hurkacz (Polen, 21, 171), Attila Balazs (Ungarn, 29, 183), Uladzimir Ignatik (Weißrussland, 27, 215), Zdenek Kolar (Tschechien, 21, 222), Vaclav Safranek (Tschechien, 23, 233), Bernabe Zapata Miralles (Spanien, 21, 275), Gonzalo Lama (Chile, 24, 409), Mate Valkusz (Ungarn, 19, 614), Niels Lootsma (Niederlande, 23, 752) und Clinton Thomson (Deutschland/Australien, 33).

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