Autobranche in Neuss im Wandel Autohaus P&A Preckel schließt Geschäft an Moselstraße

Neuss. · Die Unternehmensgruppe ist der Ansicht, dass sie die heutigen Anforderungen in Neuss nicht erfüllen kann.

 Das Autozentrum P&A an der Moselstraße schließt Ende November.

Das Autozentrum P&A an der Moselstraße schließt Ende November.

Foto: Christoph Kleinau

Die Automobil-Branche ist im Wandel, und die Anforderungen der Hersteller an die Händler steigen. Autohäuser müssen immer größer, immer glitzernder, immer auffälliger und dabei gut erreichbar sein. Das kann das Autozentrum P&A Preckel, nach eigenen Angaben mit acht Standorten eine der größten Autohausgruppen im Rheinland, in Neuss nicht mehr abbilden. Zum 31. schließt das Unternehmen mit Stammsitz in Krefeld nach mehr als 20 Jahren sein Autozentrum an der Moselstraße. „Wir haben da nicht einmal genug Parkplätze“, wie Geschäftsführerin Eva Verena Preckel betont.

Schließung verschafft der
Dresen-Gruppe etwas Luft

Für die benachbarte Dresen-Gruppe, die nicht nur das Parkplatz-Problem teilt, eröffnet die Schließung neue Möglichkeiten, löst aber nicht das Kernproblem: zu wenig Platz. Langfristig bleibt eine Verlagerung eine Option, bestätigt Ben Dahlmann, geschäftsführender Gesellschafter der Dresen-Gruppe, ganz vorsichtig. Bei der Politik wurde bereits vorgefühlt. Er habe im „Beirat Hammfeld“, der Ideen für eine Entwicklung der Flächen zwischen Höffner-Möbelhaus und TÜV-Gelände entwickelt, eine Verlagerung Dresens an die Hammer Landstraße ins Gespräch gebracht, bestätigt Karl-Heinz Baum (CDU). „Doch da zeigt sich jetzt eine Lösung mit mehr Arbeitsplätzen, als ein Autohaus schaffen kann“, sagt der Vorsitzende des Planungsausschusses.

Mit der Schließung des Autozentrums P&A Preckel ist an der Moselstraße erst einmal etwas Druck aus dem Kessel. Denn die Dresen-Gruppe hat die Immobilie des Autohauses bereits von der Krefelder Konkurrenz erworben, berichtet Dahlmann, der über die mögliche Schließung bereits vor einem Jahr von der Preckel-Unternehmensführung informiert wurde. Eigentumsübergang ist zum Jahresende.

„Wir hätten uns auch erweitert“, stellt Eva Verena Preckel klar, die dazu auch Gespräche mit dem benachbarten Reifenhandel geführt hat. Aber an der Moselstraße bestand dazu keine Chance. Um trotzdem die Logistik für ein Autohaus abbilden zu können, habe Preckel im Umfeld Hallen angemietet. Dass ein Mietvertrag jetzt gekündigt wurde, verschärfte die Situation. Überlegungen, innerhalb von Neuss das Unternehmen zu verlagern, hatte Preckel vor Jahren gemeinsam mit dem Autohaus Gottfried Schultz angestellt, das von der Römerstraße an die Hammer Landstraße umziehen wollte. Damals war dort noch eine Automeile im Gespräch. In jüngster Zeit habe es von Preckels Seite keine Anfragen an die Stadt gegeben, heißt es aus dem Amt für Wirtschaftsförderung.

Der knappe Platz an der Moselstraße hemmt die Unternehmensentwicklung der Dresen-Gruppe, die ihrerseits jede Chance nutzt, im Umfeld frei werdende Immobilien zu erwerben. Zuletzt drei Hallen und einen Bürokomplex mit der Hausnummer Moselstraße 15. Man überlege, so Dahlmann, in den Hallen einen Gebrauchtwagenhandel zu etablieren. Solche Autos würden ja oft unter freiem Himmel ausgestellt.

Wie die erworbene Preckel-Immobilie genutzt wird, sei noch nicht entschieden. Auf jeden Fall aber eröffnet der Zukauf die Möglichkeit, „eine größere Ladenfront am Konrad-Adenauer-Ring im Dresen-Design zu entwickeln“.

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