Eisenbahnunglück in Neuss Unfall mit Zug endet glimpflich

Nordstadt. · Der Wagen einer 58-Jährigen wurde von einer Lok erfasst. Die Frau wurde leicht verletzt.

 So sah das Auto nach dem Unfall aus. Die Fahrerin hatte Glück und wurde nur leicht verletzt.

So sah das Auto nach dem Unfall aus. Die Fahrerin hatte Glück und wurde nur leicht verletzt.

Foto: Patrick Schüller

Glück im Unglück hatte in der Nacht zum Dienstag eine 58-jährige Frau aus Belgien, deren Auto auf dem unbeschrankten Bahnübergang an der Büdericher Straße von der gerade anfahrenden Lokomotive eines Güterzugs der Neusser Hafenbahn (RheinCargo) erfasst und Augenzeugen zufolge einige Meter weit mitgeschleift worden ist. Trotz Totalschadens am Fahrzeug konnte die Fahrerin nach Angaben der Polizei den Kleinwagen selbständig verlassen. Sie erlitt nur leichte Verletzungen, wurde aber vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Vermutet wird ein
Rotlichtverstoß der Frau

Hafensprecher Thomas Düttchen geht von einem Rotlichtverstoß aus. Denn der Bahnübergang im Industriegebiet rund um das Gleisdreieck war vorschriftsmäßig mit Andreas-Kreuz und einem roten Lichtzeichen gesichert. Das Warnlicht, so wurde ihm von der Betriebsaufsicht bestätigt, war nachweislich an. Polizeisprecher Hartmut Batz bestätigte das auf Nachfrage. Die verunglückte Autofahrerin müsse jetzt mit einem Bußgeldbescheid rechnen.

Unfälle mit Beteiligung einer Lokomotive sind seiner Darstellung nach äußerst selten. In diesem Jahr wurde noch kein einziger Zwischenfall dieser Art aktenkundig, 2018 waren es im ganzen Kreisgebiet zwei. Am 28. Dezember 2017 allerdings hatte es genau an dem gleichen Übergang wie jetzt schon einmal gekracht. Auch damals hatte ein 57-Jähriger offenbar die Warnsignale übersehen und war mit seinem Sportwagen auf dem Bahnübergang von einer langsam fahrenden Diesellok gerammt und mitgeschleift worden. Auch damals überstand der Autofahrer den Unfall fast unbeschadet.

Rund um den Hafen gibt es
einige unbeschrankte Übergänge

Der Übergang liegt genau an der Stelle, wo die Züge der Hafenbahn, die im Hafen selbst auf eigenen Gleisen unterwegs sind, in das Streckennetz der Deutsche Bahn AG wechseln. Von Vorbahnhof spricht Düttchen. Dieses Nadelöhr, das schon zur DB-Strecke gehört, blieb in der Nacht zum Dienstag für zwei Stunden „verstopft“. So lange dauerte die Bergung des Wagens.

Rund um den Hafen gibt es noch einige unbeschrankte Bahnübergänge, meist an Rangiergleisen. Tagsüber ist in der Regel bei solchen Fahrten noch ein zweiter Hafenmitarbeiter eingesetzt. An der offenen Strecke werden unbeschrankte Übergänge immer seltener. An einem Wirtschaftsweg am Ortsteil Vogelsang war vor zwei Jahren ein unbeschrankter Bahnübergang umgebaut worden, der mit seiner speziellen Lichtanlage für ein Stück Eisenbahn-Romantik stand – und Besucher aus ganz Deutschland anlockte. Eine ähnliche und bald verschwundene Besonderheit ist der Bahnübergang Eselspfad. Der hat zwar eine Schranke, die aber öffnet sich nur nach Anruf.

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