Ausstellungsbeginn: Neue Kunst im alten Paradies

Auf Schloss Dyck sind zeitgenössische Werke aus der Sammlung Rheingold zu sehen.

Jüchen. Es scheint so, als ob man nur einen Schritt machen müsste, um in dem Dickicht aus Blättern und Zweigen zu stehen. Als könne man selbst über die moosigen Steine zwischen den Bäumen hindurch laufen.

Die großformatigen Fotografien von Thomas Struth, die im Festsaal von Schloss Dyck hängen, bilden einen Kontrast zu dem historischen Deckengemälde, auf dem Engel zu sehen sind. Und doch haben sie eins gemeinsam - das Thema Paradies. Morgen wird auf Schloss Dyck die Ausstellung Paradies und zurück eröffnet.

"Es werden bedrohte Paradiese wie die Wälder bei Struth gezeigt, aber auch individuelle", sagt der Kurator der Ausstellung, Veit Loers. "Und Schloss Dyck selbst hat ja auch etwas paradiesisches." Die Arbeiten zeigen Paradiese jeglicher Art von Naturparadiesen über exotische Touristenparadiese bis hin zu den vermeintlichen Arbeiterparadiesen des Kommunismus.

Mit der Ausstellung zeigt Schloss Dyck zum zweiten Mal zeitgenössische Kunst. "Schon bei der Gründung der Stiftung war es meiner Mutter ein Anliegen, in diesem Haus moderne Kunst zu etablieren", sagt Simeon Graf Wolff Metternich, Vorsitzender des Stiftungsrates.

Paradies und zurück zeigt die Werke von 19 Künstlern, die alle von der Sammlung Rheingold stammen. Es ist der Beginn einer dauerhaften Zusammenarbeit zwischen Stiftung und Sammlung.

Für August ist die nächste Ausstellung mit Werken aus der Speck-Sammlung geplant. "Es ist ein erster Griff in die Schublade der Stiftung", sagt Veit Loers, der ehemalige leitende Direktor des Museums Abteiberg in Mönchengladbach. Die Gesellschafter der Sammlung Rheingold haben seit der Gründung 2002 an die 600 Arbeiten zusammengetragen.

Gezeigt werden Bilder, Fotografien, Skulpturen und Videokunst. Der Hauptteil der Ausstellung befindet sich im Obergeschoss des Schlosses. Dort sind im größten Raum die Neufassungen der Heldenbilder von Georg Baselitz in der Serie Remix zu sehen.

Paradies und zurück spielt mit der "alten" Kunst in den Schlosräumen und der zeitgenössischen. Der Kontrast zwischen Alt und Neu ist besonders in den Räumen im Erdgeschoss spürbar. Etwa im chinesischen Raum, in dessen Kamin die Diashow "Eine unerledigte Arbeit" der Künstler Peter Fischli und David Weiss als Feuer prasselt. Loers: "Die Ausstellung füllt nicht die Räume, sondern arbeitet mit ihnen."

“ Die Ausstellung Paradies und zurück läuft vom 18. Mai bis zum 1. August. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 7 Euro, für Kinder 1 Euro.

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