Außenseiter HTC setzt auf seinen Teamgeist

Der Neusser Hockey-Erstligist spielt heute in Krefeld und morgen gegen den Düsseldorfer HC.

Außenseiter HTC setzt auf seinen Teamgeist
Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Die einwöchige Spielpause nach dem durchaus mutmachenden Auftaktspiel beim Deutschen Meister RW Köln (4:7) hat der HTC SW Neuss genutzt. Die Akteure des Hallenhockey-Erstligisten schauten sich am vergangenen Samstag geschlossen an, wie der Düsseldorfer HC den Crefelder HTC mit 6:3 niederkämpfte. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse kann der Aufsteiger nun umsetzen, denn heute Nachmittag geht es nach Krefeld (Anpfiff 15 Uhr, Sporthalle Glockenspitz) und morgen (14 Uhr) kommt der DHC in die Stadionhalle an der Jahnstraße.

Matthias Gräber, Trainer des HTC, über das Spiel in Krefeld

Der Plan steht — inwieweit er sich auch tatsächlich umsetzen lässt, ist allerdings offen. Denn, „um da wirklich etwas mitzunehmen, müssten wir schon einen Sahnetag erwischen“, sagt Trainer Matthias Gräber, „so ehrlich sollten wir dann schon sein.“

Während die Schwarz-Weißen nämlich wie auch der Kahlenberger HTC einzig und allein um den Klassenverbleib spielen, wollen die routinierten Krefelder zum Abschied ihres langjährigen Trainers Matthias Mahn unbedingt noch mal in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. „Darum haben die so ziemlich alles rangeholt, was geht“, weiß Gräber. Eine Mannschaft mit Topleuten wie den Olympiasiegern Oskar Deecke (31 Jahre) und Linus Butt (30) sowie Alan Butt (32) und Felix Klein (29) ist auf jeden Fall gut genug für einen letzten gemeinsamen Coup. Die Niederlage in Düsseldorf ändert für Gräber gar nichts. „Der DHC hatte einfach den besseren Tag. Davor hatte der CHTC aber Kahlenberg 9:3 geschlagen.“

Der Neusser Coach weiß nur zu gut, was passiert, „wenn sich die Mannschaft in einen Rausch spielt. Dann knallen dich die Krefelder aus der Halle.“ Möglicherweise können die Hausherren auch wieder auf Mark Appel bauen. Der Torhüter hatte beim World-League-Finalturnier in Bhubaneswar für Schlagzeilen gesorgt: Weil der Deutschen Nationalmannschaft im Match um die Bronzemedaille gegen Indien (1:2) nur noch elf einsatzbereite Spieler zur Verfügung standen, lief der Krefelder als Mittelstürmer auf. Und dem 23-Jährigen gelang sogar der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Ganz hoffnungslos ist Gräber allerdings nicht: „Vielleicht können wir da ja was mitnehmen, wenn wir wie in Köln geschlossen als Mannschaft auftreten und denen ordentlich auf den Keks gehen.“

Ähnliches gilt für das Duell mit Düsseldorf am Sonntag, allerdings unter etwas anderen Voraussetzungen. Die größere Erfahrung liegt aufseiten der Neusser. Zwar ist der DHC der Favorit, kann aber mit Ausnahme des unverwüstlichen Dominic Giskes (32) sowie Daniele Cioli und Clemens Oldhafer (beide 27) nur auf wenige Routiniers bauen. „Daraus können wir unter Umständen einen Vorteil ziehen“, hofft Gräber.

Schließlich erhält die ohnehin ansehnliche Sturmabteilung am Wochenende Zuwachs: Sebastian Draguhn gibt sein Saisondebüt. Der Ex-Weltmeister fehlte in Köln. Zudem wurde der 33-Jährige am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal Vater.

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