Anwohner haben Angst vor einem Brand

Im Jostensbusch wurden durch den Pfingststurm Ela viele Bäume niedergelegt. Jetzt gibt es dort eine Grasfläche, die trocken ist und den Anwohnern Sorge bereitet.

Nordstadt. Der Regen hat zumindest für ein wenig Linderung gesorgt. Aber die Sorgen von Anwohnern sind nicht gewichen. „Der Sturm Ela hat viele Bäume im Jostensbusch vor drei Jahren niedergelegt. Jetzt ist dort eine Grasfläche, zum Teil kniehoch und vor allem pulvertrocken“, sagt Wolfgang Giesen. „Da reicht eine Zigarette, dann brennt es.“ Er hofft, dass die Stadt den Jostensbusch nicht vergessen hat.

Anwohner haben Angst vor einem Brand
Foto: abu

Tobias Spange, städtisches Presseamt

Pläne, wie das Naherholungsgebiet in der Nordstadt wieder aufgehübscht werden kann, wurden schon Ende 2015 vorgestellt. Auf eine Wiederaufforstung wurde bewusst verzichtet, das Gelände sollte parkähnlichen Charakter bekommen. „Strukturell ist die Maßnahme weitgehend abgeschlossen“, sagt SPD-Ratsherr Heinrich Thiel, der auch Mitglied im Initiativkreis Nordstadt ist. Ein bisschen mehr Pflege könne der Jostensbusch aber durchaus vertragen.

In der Tat wächst das Gras schließlich an einigen Ecken hoch. Ein bisschen Wildwuchs ist durchaus Geschmackssache. Wäre da eben nicht die Sorge, die einige Anwohner umtreibt. Ausgetrocknete Grünflächen seien schließlich leicht entflammbar, vor allem wenn es sich um etwas höheren, flächendeckenden Bewuchs handele.

Im Rathaus teilt man diese Sorge nicht. Tobias Spange vom städtischen Presseamt gibt Entwarnung. „Der Gehölzbestand in diesem Bereich ist im Grunde unempfindlich. Das liegt auch an den Laubbäumen, die dort stehen — bei Nadelbäumen wäre es sicherlich schwieriger, da sie im Sommer Nadeln und damit brennbares Material verlieren“, erklärt er. Die Einschätzung im Rathaus laute daher: Auch während längerer Trockenzeiten wie jetzt im Sommer bestehe im Jostensbusch grundsätzlich keine akute Brandgefahr.

Das Jostensbusch-Gelände wurde 1911 im Zuge der Stadterweiterung angelegt und war ursprünglich als Zufahrt zu einer Stadtvilla geplant. Heute ist es eine grüne Insel inmitten von Wohnbebauung — und soll als Naherholungsgebiet dienen.

Der Pfingststurm Ela hatte vor drei Jahren massive Schäden angerichtet — in der gesamten Stadt gab es kaum einen Ort, der schlimmer betroffen war. Für die Stadt bedeutete der Sturm ein Langzeitprojekt: Ela-Reparatur und Wiederaufforstung, die sich am Klimawandel orientiert. Insgesamt wurden stadtweit 21 400 Jungpflanzen gesetzt.

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