Am Silbersee soll Paketzentrum entstehen

Stadt, Kreis, DHL NRW Invest und RWE Power haben eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Am Silbersee soll Paketzentrum entstehen
Foto: Stadt

Delrath. Ein wichtiger Schritt in der Vermarktung des Silbersee-Gewerbegebietes ist Dienstag gelungen: Die Deutsche Post DHL Group (DHL) hat schriftlich ihre Absicht bekundet, in Dormagen ein „grünes Logistikprojekt“ zu verwirklichen, das mit einer Investitionssumme von rund 150 Millionen Euro große Dimensionen hat: Wie die Stadt gestern mitteilte, will DHL auf einer Fläche von 140 000 Quadratmetern ein neues Mega-Paketzentrum mit rund 600 tarifgebundenen Arbeitsplätzen errichten. Der Betrieb soll 2022 am Silbersee starten. Daran habe das Unternehmen im „Letter of Intent“ sein Interesse fixiert.

Diese Absichtserklärung hat nicht nur DHL abgegeben, sie ist eine gemeinsame Vereinbarung mehrerer Partner: So hat Bürgermeister Erik Lierenfeld für die Stadt Dormagen unterzeichnet, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke für den Rhein-Kreis Neuss und Vertreter von RWE Power, Eigentümer des rund 50 Hektar großen Areals, sowie von der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW Invest.

Allerdings ist diese Erklärung nicht gleichbedeutend mit der Umsetzung, wie Lierenfeld betonte: Die Realisierung hänge unmittelbar davon ab, dass der direkte Anschluss an die A 57 komme. „Das DHL-Paketzentrum am Silbersee steht und fällt mit einer Anschlussstelle Delrath“, wies der Bürgermeister darauf hin, dass die Verkehrssituation, insbesondere auf der B 9, eine Direktanbindung zwingend erforderlich mache. „Und die würde übrigens nicht nur Unternehmen helfen, sondern auch vielen Bürgern, die dort jeden Tag im Stau stehen“, sagte er.

Der Rhein-Kreis will den Autobahnanschluss nun mit Hochdruck vorantreiben. „Durch den Anschluss an die A 57 können wir die ganze Region erheblich entlasten. Auf der B 9 hätten wir dadurch jeden Tag etwa 10 000 Fahrzeuge weniger“, so Landrat Petrauschke. „Der Rhein-Kreis wird bis zum Herbst bei der Bezirksregierung Düsseldorf einen entsprechenden Planfeststellungsantrag einreichen.“

Einen „wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung eines für den Wirtschaftsstandort Dormagen wichtigen Vorhabens“ nannte Michael Bison, Geschäftsführer der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen, die Erklärung. „Durch die Absichtserklärung und die damit verbundene Bündelung gemeinsamer Interessen verschiedener Akteure wird die Realisierung der enorm wichtigen Anschlussstelle Delrath positiv unterstützt“, sagte er. Er freue sich, wenn „unser Standort durch ein Investment von 150 Millionen Euro nachhaltig gestärkt wird“.

Auch der Leiter Tagebauentwicklung bei RWE Power, Michael Eyll-Vetter, bewertete die Absichtserklärung positiv: „Das Areal am Silbersee entwickelt sich von einer Industriebrache und Vorhaltefläche zu einer Erfolgsgeschichte.“ Er führte aus: „Es ist schön, dass wir mit unseren Grundstücken und unserer Erfahrung im Flächenmanagement dazu beitragen können, dass hier eine optimale Lösung für die Stadt, den Kreis und das Unternehmen in Aussicht steht.“

Unterstützung für das Vorhaben sicherte auch Petra Wassner zu, Geschäftsführerin von NRW Invest, einer 100-prozentigen Tochter der Landesregierung: „Wir werden dieses Projekt begleiten und unterstützen: politisch und inhaltlich.“

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