Ärger bei Museums-Sanierung

Verwaltung soll jetzt nachbessern. Arbeiten bis Sommer beendet.

Ärger bei Museums-Sanierung
Foto: Archiv

Neuss. Die Arbeiten liegen fast im Zeitplan, doch reibungslos verläuft die Sanierung des Clemens-Sels-Museums nicht. Ende April waren die eigentlichen Sanierungsmaßnahmen weitgehend beendet, nun folgt wie geplant der Brandschutz.

Hinter den Kulissen halten die Auseinandersetzungen zwischen Museum und dem für die Arbeiten zuständigen Gebäudemanagement (GMN) an, und auch die Kulturpolitiker wundern sich und haken nach.

So beim Thema Bodenbelag: Das Museum hatte gewebtes Vinyl, passend zum Farbkonzept, vorgeschlagen. Zu teuer, befand das GMN. Es ging hin und her. Nun lässt das GMN „nach Abwägung aller Risiken“ den alten Teppichbelag, der das Museum seit 40 Jahren ziert, nachweben. Die Verlegung zieht sich „aufgrund der technischen Klärung des bauphysikalischen Sachverhaltes“ bis Mitte Juni hin. Über den Farbton entscheiden ebenfalls GMN-Mitarbeiter. Vinyl wie Teppich hätten eine Belastungsprüfung bestanden, die die Fußbodenheizung des Hauses fordert: Da die Heizanlage — repariert und ertüchtigt, nicht erneuert — nachts auf 40 Grad aufheizt, muss der Bodenbelag einiges aushalten. 54 000 Euro Heizstromkosten zahlte das Museum im vergangenen Jahr. Immerhin: Dank der reparierten Anlage soll der Verbrauch um bis zu 15 Prozent sinken.

Ein weiteres Beispiel für Diskussionsbedarf: Bestand anfangs noch über das neue Beleuchtungskonzept Einigkeit, wurde jetzt offensichtlich Lampen mit verschiedenen Farbwerten bestellt.

Ärger gibt es auch beim Thema Brandschutz, der mit gut 900 000 Euro deutlich mehr Mittel verschlingt als die Sanierung selbst. Das Gebäudemanagement hatte, abgestimmt mit der Bauaufsicht, den Brandschutz auf die Anwesenheit von höchstens 199 Personen angelegt. Auf Nachfrage im Kulturausschuss erklärte Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz allerdings, es gebe jährlich etwa 15 bis 20 Veranstaltungen mit einer deutlich höheren Besucherzahl. Dann könne die Sicherheit durch Brandschutzwachen erweitert werden, konterte das Gebäudemanagement — die würden dann über die Miete abgerechnet, auf Kosten des Museums. Der Kulturausschuss mochte das so nicht hinnehmen und beauftragte die Verwaltung, den Brandschutz durch bauliche Maßnahmen für eine Besucherzahl von bis zu 399 Personen zu erweitern.

In der Ratssitzung am 9. Mai, der letzten vor der Wahl, soll die Verwaltung berichten.

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