ABG und UWG sind wieder vereint

Die ABG-Fraktion schließt sich wieder mit der UWG zusammen und wird damit drittstärkste Kraft im Rat.

ABG und UWG sind wieder vereint
Foto: Wiljo Piel

Grevenbroich. „Take that“ haben sich wiedergefunden, Ozzy Osbourne ist zu „Black Sabbath“ zurückgekehrt — und im politischen Grevenbroich ist es nun ebenfalls zu einer Reunion gekommen. Sieben Jahre nach ihrer Abspaltung werden die Aktiven Bürger (ABG) wieder mit der UWG zusammenarbeiten. Das wird ab Januar 2017 auf der Basis einer Fraktionsgemeinschaft geschehen. Nach dieser Verlobung wird eine spätere Hochzeit unter dem Dach der Unabhängigen Wählergemeinschaft nicht ausgeschlossen.

Im November 2009 hatten sich Rolf Göckmann, Willibert Müller und Holger Damaske aus der UWG verabschiedet, weil sie mit der strukturellen Ausrichtung der Wählergemeinschaft nicht einverstanden waren — und weil es Streit um die Besetzung des Fraktionsvorsitzes gegeben hatte. Über Nacht verlor die UWG ein Drittel ihrer Ratsmannschaft, die abtrünnigen Drei behielten ihre Mandate und gründeten die ABG-Fraktion.

„Inhaltliche und persönliche Differenzen, die 2009 zur Abspaltung geführt haben, sind zwischenzeitlich vollständig ausgeräumt und überwunden“, sagt Fraktionschef Rolf Göckmann. Zu seinem UWG-Pendant Carl Windler und dessen Vize Leo Oehmen unterhalte er und sein Stellvertreter Willibert Müller längst freundschaftliche Kontakte — da mache eine Zusammenarbeit Sinn. Ohnehin seien UWG und ABG in der Vergangenheit beim überwiegenden Teil der politisch entscheidenden Abstimmungen inhaltlich einer Meinung gewesen. Das sahen die Mitglieder der beiden Wählergemeinschaft offenbar auch so: In ihren Versammlungen signalisierten sie jetzt grünes Licht für die Fusion — „nahezu einstimmig“, wie es heißt.

Windler, Göckmann, Oehmen und Müller haben gestern Bürgermeister Klaus Krützen über die neue Fraktionsgemeinschaft informiert, die mit sechs Sitzen nach CDU und SPD zur drittstärksten Kraft im Grevenbroicher Stadtrat wird. Vertraglich haben sich die beiden Partner auf einen alternierenden Vorsitz in einem zweijährigen Rhythmus geeinigt. Zunächst soll der Wevelinghovener Carl Windler der neuen Fraktionsgemeinschaft vorstehen.

„In personeller Hinsicht sind deutliche Synergie-Effekte erkennbar. Im organisatorischen wie auch im politischen Bereich waren beide Fraktionen bisher schon gut aufgestellt“, meint Windler. Zudem sei es sinnvoll, politische Kräfte im Rat zu bündeln. Das sagt der Fraktionschef auch vor dem Hintergrund der jüngsten Kommunalwahl, bei der die UWG ordentlich hat Federn lassen müssen; immerhin schrumpften deren Ratsmandate 2014 von sechs auf vier. Und auch die ABG verlor einen Sitz. „Wenn wir drittstärkste Kraft im Rat sind, haben wir mehr als bisher die Möglichkeit, Entscheidungsprozesse zu beeinflussen und Mehrheiten zu finden“, sagt Rolf Göckmann.

In den nächsten Monaten werden UWG und ABG als Gemeinschaft auftreten. Dass die Aktiven Bürger wieder ganz zu den „Unabhängigen“ zurückkehren werden, hält Göckmann für wahrscheinlich: „Auch schon alleine deshalb, weil die UWG so etwas wie ein Markenname ist. Sie hat seit 21 Jahren in dieser Stadt Bestand und war in dieser Zeit durchgehend im Grevenbroicher Rat vertreten.“

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