Abenteuerurlaub in der Stadt

50 Kinder verbringen ihre Ferien im Zeltlager — inklusive Lagerfeuer und Nachtwanderung.

Neuss. Das Lagerfeuer qualmt, Kinderstimmen und Lachen erfüllen das Gelände zwischen den bunten Igluzelten — eine Szene, die nicht in Bullerbü oder im Garten der Villa Kunterbunt spielt, sondern auf der Bezirkssportanlage Grimlinghausen. „Spaß im Gras“ heißt das Motto, unter dem rund 50 Kinder zwischen zwölf und 16 Jahren das Zeltlager bevölkern. Dass dieser Abenteuerurlaub mitten in der Stadt stattfindet, gerät bei so viel Grün beinahe in Vergessenheit.

„Ich bin das erste Mal dabei. Es ist toll“, sagt Jana (11) und beißt in ein Stück Wassermelone. „Eigentlich bin ich bis Donnerstag angemeldet. Aber ich würde gerne verlängern.“ Jacky Ha ist nur für einen Tag dabei und nutzt seine Zeit für ein Tischtennisturnier. „Es ist total lustig hier. Die Atmosphäre ist sehr locker“, lobt der 18-Jährige.

Bereits seit 15 Jahren veranstalten das Jugendamt Neuss, das Malteser Kinder- und Jugendzentrum Grimlinghausen und der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) Erfttal das offene Zeltlager. Betreut werden die Teilnehmer von zehn ehrenamtlichen Jugendlichen. Am Montag ging’s mit dem Aufbau los, am Dienstag begann dann der angenehme Teil: Neben Tischtennis standen Rollenspiele, Tanzen und verschiedene kreative Angebote auf dem Programm. „Um 22 Uhr endet der Tag mit eine geselligen Runde am Lagerfeuer. Wir erzählen, singen und spielen Gitarre“, erzählt Alex Rohde vom Kinder- und Jugendzentrum.

Für die kommenden knapp zwei Wochen stehen weitere Aktivitäten an, die einen Besuch im Zeltlager lohnend machen: Geocaching, Musikvideos drehen, Nachtwanderungen, Töpfern und verschiedene Sportarten. Ein Höhepunkt wird die Rafting-Tour auf der Erft sein: „Wir lassen die Jugendlichen am Kinderbauernhof in Booten auf die Erft und rudern mit ihnen zurück bis zum Lager“, sagt SKM-Einrichtungsleiter Klaus Winkels.

Dass Langeweile herrschen könnte, falls das Wetter unfreundlich bleibt, darüber macht sich keiner der Organisatoren Gedanken. „Vor zwei Jahren hat es durchgehend in Strömen geregnet. Alle sind geblieben und hatten ihren Spaß“, erinnert sich Alex Rohde.

„Wir haben Kapazitäten für doppelt so viele Kinder“, sagt Winkels. Anmeldungen sind täglich von 10 bis 16 Uhr im Bauwagen im Zeltlager möglich. Mitzubringen sind Zelt, Schlafsack, Luftmatratze und Geschirr. Pro Übernachtung werden neun Euro fällig — inklusive Verpflegung.

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