71-Jährige stirbt nach E-Bike-Unfall
Die Frau wollte mit ihrem Rad die B 477 überqueren, als ein Auto sie rammte. Sie starb kurz darauf im Krankenhaus.
Neuss. Am Tag danach deuten nur noch die gelben Markierungen auf dem Asphalt auf den tragischen Vorfall hin, der sich am Abend auf der B 477 in Höhe der Habernusstraße ereignete. Eine 71-jährige Neusserin wurde dort am Montag bei einem Verkehrsunfall so schwer verletzt, dass sie vor Ort reanimiert werden musste und später in einem Krankenhaus ihren Verletzungen erlag. Damit hat Neuss seinen dritten Verkehrstoten in diesem Jahr zu beklagen. Im gesamten Kreis sind es bislang sieben.
Laut Polizei überquerte die Frau mit ihrem E-Bike die B 477 in Höhe der Habernusstraße, um auf den gegenüberliegenden Helpensteiner Kirchweg zu gelangen. Dabei wurde sie von einem schwarzen Auto erfasst. In diesem Abschnitt dürfen nur 70 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Die B 477 war für die Unfallaufnahme gesperrt. Ob die Frau den Wagen wegen der Bäume am Fahrbandrand übersehen hat, ist unklar. Die Ermittlungen dauern an.
Wie Polizeisprecherin Diane Drawe mitteilte, trug die Frau keinen Helm und überquerte fahrend — nicht schiebend — die Straße. Ob ein Helm ihr das Leben gerettet hätte, wagt Drawe nicht zu mutmaßen, „wir raten jedoch dazu, stets einen Helm zu tragen“.
Nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gibt es in Deutschland rund 3,5 Millionen E-Bikes. Allein 2017 seien knapp 700 000 hinzugekommen. Bei sogenannten Pedelecs wie dem des Unfallopfers schaltet sich die Unterstützung durch den Elektromotor ab, sobald ein Tempo von mehr als 25 km/h erreicht ist.
„Pedelecs stellen andere Herausforderungen an einen Menschen als ein normales Fahrrad. Sie sind deutlich schneller, zudem sind die Bremswege länger“, erklärt Drawe. Hinzu komme womöglich noch eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Um präventiv gegen schlimme Unfälle vorzugehen, bietet die Polizei Schulungen für ältere Menschen an.