Großprojekt des Bauvereins Neuss Bauverein legt neuen Stadtteil an

Neuss. · Im Augustinus-Park sollen einmal rund 2000 Menschen wohnen.

 An Obererft (unten) und Nordkanaleallee (l.) entstehen 552 Wohnungen im Augustinusviertel; links schließt sich das Quartier Leuchtenberg an.

An Obererft (unten) und Nordkanaleallee (l.) entstehen 552 Wohnungen im Augustinusviertel; links schließt sich das Quartier Leuchtenberg an.

Foto: Neusser Bauverein AG

Wo einst Chefärzte des St.-Alexius-Krankenhauses wohnten, klafft eine Baugrube: An der Nordkanalallee hat der Neusser Bauverein das größte Projekt seiner mehr als 125-jährigen Firmengeschichte begonnen. Auf dem früheren Alexianer-Gelände und dem nahen Areal der ehemaligen Sauerkrautfabrik Leuchtenberg entsteht ein Stadtviertel mit 552 Mietwohnungen für mehr als 2000 Menschen. Jede zweite Einheit wird öffentlich gefördert und soll das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in der Stadt spürbar erhöhen.

Das Viertel wird eingerahmt von Selikumer Weg, Nordkanalallee und Berghäuschensweg; es grenzt im Südosten ans Meertal. Das Vorhaben wird in 14 Baufeldern von 13 Architekten angegangen. „Wir wollen hohe Qualität in städtebaulich ansprechender Architektur“, so Frank Lubig. Der Vorstandschef des Bauvereins spricht von „maßvoller Verdichtung“ im Vergleich zu Nachbarstädten.

In Köln würden etwa Grundstücke aktuell „mutiger, höher“ bebaut. Dort würden auf gleicher Fläche doppelt so viele Wohnungen entstehen: „Das ist in Neuss nicht gewollt.“ Das Nutzungskonzept im Augustinusviertel sieht auch Sonderwohnformen in Gruppen oder unter (ambulanter) Betreuung vor. Sozialpartner werden Unternehmen der St.-Augustinus-Gruppe sein.

Auf die Infrastruktur legt der Bauverein großen Wert

Es entstehen auch Eigentumswohnungen und Reihenhäuser; 22 Parzellen, zwischen 400 und 700 Quadratmetern groß, werden an private Bauherren verkauft. Ein Drittel soll „preisgedämpft“ realisiert werden, heißt: Es erfolgt eine Orientierung an den Förderbestimmungen des Landes. Käufer, die Fördermittel in Anspruch nehmen, werden bevorzugt.

Auf die Infrastruktur legt der Bauverein großen Wert. Dabei spielt der Krankenhaus-Altbau eine wichtige Rolle. Er soll unter anderem Sitz eines Ärztehauses mit bis zu acht Praxen werden. Ein Nutzer stehe bereit und wolle bereits 2020 einziehen, so Lubig. Zum Konzept gehört auch, dass eine Apotheke einzieht, ferner eine Bäckerei mit Café. In einem Neubauflügel eröffnet eine Kita; für den Einzugsbereich des neuen Stadtteils sind insgesamt drei neue Kitas vorgesehen; ein Quartierstreff ebenso.

Im jetzt in Angriff genommenen Baufeld an der Nordkanalallee entstehen 59 Einheiten. Im öffentlich geförderten Segment bewegen sich die Mieten zwischen sechs und 6,80 Euro je Quadratmeter, im frei finanzierten Bereich ist die Miete auf einen Durchschnitt von 8,92 Euro kalkuliert. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Der Komplex soll im Herbst 2020 fertiggestellt sein.

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