38. Bürgerfrühschoppen blieb hinter Erwartungen zurück

Nach der Absage der Stadt richteten Kaarster Vereine den Frühschoppen aus.

38. Bürgerfrühschoppen blieb hinter Erwartungen zurück
Foto: Anja Tinter

Kaarst. Der 38. Bürgerfrühschoppen hatte im Vorfeld die Gemüter erhitzt: Da der Haushaltsbeschluss fehlte, sollte die Traditionsveranstaltung eigentlich gar nicht stattfinden. Viele Vereine hatten dann in ihre Schatullen gegriffen oder Mitglieder mit dem Aufbau betraut, um der Stadt Kosten zu ersparen. Die Resonanz dürfte zwar ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein, der Frühschoppen war aber in Ordnung. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus bedankte sich bei den Unterstützern: „Das bürgerschaftliche Engagement von Vereinen und Einzelpersonen ist etwas ganz Besonderes.“

In ihrem kurzen Jahresrückblick stellte sie fest: „Das Thema ,Flüchtlinge’ hat uns besonders berührt.“ Jetzt, 2017, werde es vor allem um die Integration dieser Menschen gehen. Als Erfolg wertete sie die Eröffnung des Frischemarktes am Berliner Platz in Büttgen und sie versprach folgendes: „Mit dem Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept für Kaarst wird es in diesem Jahr weitergehen.“

Birgit Geißler vom Förderverein Wohnhaus Vorst

Was es nicht jedes Jahr geben werde, wohl aber 2017: „Am 2. Juli wird es anlässlich der Tour de France ein Fest auf dem Rathausvorplatz geben, in diesem Jahr wird der neue Ikea-Markt eröffnet und der Reformationstag ist anlässlich des 500. Jahrestages von Luthers Thesenanschlag ein Feiertag und ein Anlass, über Gemeinsamkeiten der beiden christlichen Kirchen nachzudenken“, erklärte die Bürgermeisterin.

Dieter Güsgen führte durch das bunte Programm, zu dem die Musiker von „Swing O.K.“ in ihren türkisfarbenen Anzügen ebenso ihren Teil beitrugen wie die Sternsinger und die Karnevalisten inklusive des Kinderprinzenpaares Lukas I. und Julina I. Die Gardetänzerinnen der 1. Kaarster Narrengarde Blau-Gold wirkten schon wieder sehr gelenkig.

An den Tischen der Vereine wurden zum Teil ernste Themen diskutiert. Die Vereine präsentierten sich wie gewohnt und freuten sich darüber, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen „Es ist nicht voll hier — leider“, sagte Birgit Geißler vom Förderverein Wohnhaus Vorst. Markus Albiez, Vorsitzender des „Kunstvereins Nordkanal“, der sich als erster dafür eingesetzt hatte, dass der Bürgerfrühschoppen stattfindet, teilte diese Auffassung zwar, war aber dennoch zufrieden: „Ich habe sehr viele positive, sympathische Stimmen gehört.“ Öko-Landwirt Heinrich Hannen hat ein Problem vom alten ins neue Jahr übernommen: „Es ist noch nicht zu spät“, war auf dem Plakat zu lesen und gemeint war der geplante Stromkonverter auf Kaarster Gebiet. Sein Credo hat eine gewisse Allgemeingültigkeit: „Wir müssen über Parteigrenzen hinweg erreichen, dass der Konverter nicht nach Kaarst kommt.“

Eine problemfreie Zone mit französischem Laissez-faire und mit guten Weinen war wieder das Bistro „Chez Madeleine“ des Partnerschaftsvereins Kaarst-La Madeleine. „Gibt es den noch?“, wunderte sich ein Besucher.

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