Fundstücke aus Kellern und von Dachböden 300 Händler und viele Schnäppchenjäger

Neuss · Die Neusser City wurde am Sonntag zu einem riesigen Trödelmarkt.

 Von privat an privat: Vom Muttertagströdel  blieben gewerbliche Anbieter ausgeschlossen.

Von privat an privat: Vom Muttertagströdel  blieben gewerbliche Anbieter ausgeschlossen.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Keine Handyhüllen, keine Stromkabel oder elektrische bellende Hunde – nur Privatanbieter. Dafür steht der Trödelmarkt zum Muttertag, der am Sonntag in der Innenstadt stattfand. Von der Oberstraße über Markt, Freithof, Büchel, durch Neu- und Niederstraße bis zur Kastellstraße waren 300 Händler platziert. Dieser Muttertagströdel ohne kommerzielle Händler wurde von Neuss Marketing und der Firma Iven veranstaltet.

Und das kam an. Mal eben vom Hauptbahnhof zum Markt laufen? Das klappt nicht. Kaum ein Quadratmeter war frei, so groß war der Andrang der Schnäppchenjäger. An Buden mit Leckereien bildeten sich lange Schlangen.

Nur Privatanbieter sind
auf dem Markt zugelassen

Auch Monika Henssen hatte gut zu tun. Die Verkäuferin bietet seit drei Jahren selbstgebastelte Deko an. Vor allem für den Muttertag hat sie viele Blumen, Herzen und Steinchen verarbeitet. Unter dem Namen Monis Kreativeckchen betreibt sie auch eine Facebookseite. „Ich bin im Jahr etwa bei sechs bis sieben Trödelmärkten. Vor allem zu Weihnachten.“ Rosen in verzierten Gläsern oder Kränze mit Schleifen und Vögel-Figuren hatte sie dabei. „Ich kaufe erst die Bastelutensilien und überlege dann, was ich daraus Schönes machen kann.“ Ihre kleinen -Kunstwerke kreiert sie gerne mit der Heißklebepistole. Am Tisch nebenan verkauft sie aber auch ausrangierte Gegenstände zusammen mit ihrem Mann. „Unsere Wohnung strotz nur so vor Deko“, sagte sie.

Eher etwas für den Mann bot Markus Fischer an. Der leidenschaftliche Konsolenspieler hatte etwa 500 Spiele für die Playstation und verschiedene Modelle von Nintendo dabei, aber auch 500 DVDs. „Ich kaufe mir regelmäßig Spiele, etwa 2000 habe ich noch zu Hause.“ Sobald sie durch sind, bietet er sie an. „Das mache ich lieber auf einem Trödelmarkt. Im Internet wird man oft mit Fragen nach dem letzten Preis genervt.“ Er ist ein wahrer Spiele-Fan und Sammler. So bot er zum Beispiel auch Comics oder Figuren von Spielen an. Etwa vier Mal im Jahr hat er einen eigenen Stand.

Kinderkleidung, Brettspiele und auch Haushaltsgegenstände gab es bei Familie Ising aus Dormagen in der Nähe der Einhorn Apotheke. Die siebenjährige Matilda investierte ihr erwirtschaftetes Geld direkt in ein pinkes Leoparden-Kuscheltier. „Meine Mama sucht raus, was wir verkaufen können.“ Die große Schwester Leonie (19) ist aber auch Schnäppchenjägerin. Beim Frauentrödel „Weiberkram“ sucht sie regelmäßig günstige Kleidung. „Es lohnt sich wirklich. Dort werden gut erhaltene Stücke verkauft.“ Das Internet meidet die Familie. „Wir haben weniger Aufwand, müssen nichts verschicken und der Trödelmarkt ist umweltfreundlicher.“

Und die Menschen tragen tütenweise Schnäppchen nach Hause. Auch Sabrina Hoffmann und Rolf Heckmann aus Krefeld sind fündig geworden. Für 30 Euro haben sie einen Stuhl für das Schlafzimmer aus Buche gekauft. „Ich kaufe auch gerne Bücher, aber meine Lebensgefährtin hat es mir verboten. Wir haben einfach keinen Platz mehr.“

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