Messe: Mädchen für Technik gesucht

Unternehmen stellen Berufe im technischen Bereich vor — sie hoffen auf mehr Bewerber.

Rhein-Kreis Neuss. Unternehmen fehlen die Fachkräfte, es gibt zu wenig Bewerber und gerade für technische Berufe begeistern sich kaum Mädchen — das ist nichts Neues. Was allerdings neu ist, ist die Kooperation der Agentur für Arbeit mit verschiedenen Partner. Gemeinsam haben sie eine Messe ins Leben gerufen, die sich einzig und allein einem Thema widmet: der Technik. „Wir wollen die Schüler auf den Geschmack bringen. Es gibt vielseitigen Karrieremöglichkeiten im technischen Bereich. Wir wollen Vorurteile abbauen und mehr Mädchen für den Berufszweig interessieren“, erklärt Claudia Trampen von der Hessischen Berufsakademie.

Ein Vorurteil, das die Messe „Einstiegs- und Karriereperspektiven in der Technik“ abbauen soll, ist, dass Bewerber Mathegenies sein müssen. „Auch wer in Mathe eine Vier hat, kann sich bewerben. Es muss ein Grundinteresse da sein, der Rest lässt sich erlernen. Oft wissen die Schüler gar nicht, was in den Berufen gemacht wird“, sagt Trampen.

Während der Messe stellen sich Unternehmen aus dem Kreis an Ständen vor und es werden Vorträge angeboten. Auch zum Thema: „Wie bewerbe ich mich in der Industrie richtig?“ Jörg Schuhmacher von Currenta wird den Vortrag halten. „Ich stelle oft fest, dass sich die Bewerber nicht gut vorbereiten. Für einen technischen Beruf werden andere Sachen abgefragt als für einen kaufmännischen.“ Zielgruppen der Veranstaltung sind Schüler, die sich auf dem Arbeitsmarkt orientieren wollen, sowie Studienabbrecher oder Auszubildende, die nebenbei studieren möchten.

„Wir haben immer noch 30 Ausbildungsplätze zu vergeben, vor drei Jahren hätte es das noch nicht gegeben. Da hätte sich mit dem Halbjahreszeugnis niemand mehr zu bewerben brauchen, das sieht heute ganz anders aus“, erklärt Schuhmacher.

Daher kommt auch das verstärkte Interesse, Mädchen für die technischen Berufe zu interessieren. „Es gibt weniger Schüler und uns bricht schon die Hälfte der potenziellen Bewerber weg, weil die Mädchen sich nicht vorstellen“, sagt Schuhmacher. Es solle langsam ein Bewusstseinswandel stattfinden. Frauen hätten in diesem Bereich gute Karrierechancen. „Wir wollen nun erst mal schauen, wie das Echo ist“, erklärt Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Neuss, Peter Lippsmeier. „Wir wollen die Messe 2012 wiederholen.“

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