Meerbuscher beim 24-Stunden-Rennen Meerbuscher nehmen an 24-Stunden-Autorennen teil

Daniel Jolk und Uwe Stein starteten auf dem Nürburgring.

 Daniel Jolk (l.) und Uwe Stein: zwei Meerbuscher, die es immer wieder zu den Rennen auf dem Nürburgring zieht.  ArchivFoto: Motorsport Agency

Daniel Jolk (l.) und Uwe Stein: zwei Meerbuscher, die es immer wieder zu den Rennen auf dem Nürburgring zieht. ArchivFoto: Motorsport Agency

Foto: Motorsport Agency - Motorsport Consult Uwe Legermann

Üblicherweise sind es andere, denen Daniel Jolk als Zahnarzt auf den Nerv fühlt. Diesmal allerdings dürften es am Nürburgring die eigenen Nerven gewesen sein, die bei so etwas auch schon mal „blank liegen“ können.

 Daniel Jolk ist mit dem 325er BMW unterwegs.

Daniel Jolk ist mit dem 325er BMW unterwegs.

Foto: RP/Mikko Schümmelfeder

Wie wird das Wetter? Hält das Auto? Es sind so einige Unwägbarkeiten, die den Meerbuscher umgetrieben haben dürften. Schließlich lässt sich ein 24-Stunden-Rennen nicht am Schreibtisch planen. Und wenn man dann drinsitzt im Auto, zählt nur noch eins: Ins Ziel kommen – und dass möglichst schnell.

 Im gelb-grauen Golf VI GTI mit der Startnummer 92 auf der Piste: Uwe Stein.

Im gelb-grauen Golf VI GTI mit der Startnummer 92 auf der Piste: Uwe Stein.

Foto: RP/Mikko Schümmelfeder

Als „Lucky Bastard“
ein Rennen gewonnen

Im vergangenen Jahr war Jolk das wunderbar gelungen. In einem BMW 325i und gemeinsam mit seinen Mitstreitern war der 44-Jährige als Sieger in der Cup-Klasse SP4 über die Ziellinie gefahren. „In Rennkreisen wird jemand wie ich jetzt „Lucky Bastard“ gerufen“, hatte Daniel Jolk das Ergebnis damals schmunzelnd kommentiert.

Vom Erfolg beflügelt, mag es leicht gefallen sein, sich nun nochmal in der „Grünen Hölle“ ins Auto zu setzen. Wieder im 325er BMW – und mit der ganzen Familie im Schlepptau. Während der Papa seine Runden in der Nordschleife drehte, drückten Sohn (12) und Tochter (9) auf der Tribüne die Daumen. „Meine Frau hat schon manchmal ein mulmiges Gefühl“, erzählt Daniel Jolk. Allerdings kenne ihn die Familie als guten Autofahrer.

Bevor er dort „seinen Traum leben“ konnte, hat der Meerbuscher übrigens jahrelang beim 24-Stunden-Rennen in den Boxen gestanden, um Freunden beim Fahren zuzuschauen. Mittlerweile ist er dort auch selbst hunderte Runden gefahren, und er kennt die Ecken, an denen es kritisch werden kann.

Dazu gehörte das „Schwedenkreuz“ mit den beiden Kuppen und der Linkskurve. „Dort darf man das Auto nicht verlieren“, erzählt Daniel Jolk. Der Streckenumbau im vergangenen Winter hat die Stelle entschärft und dürfte es ihm diesmal leichter gemacht haben.

Die Eifel-Rundstrecke gilt dennoch als eine der schwierigsten, die keine Fehler erlaubt. „In den letzten Runden hört man dann schon sehr ins Auto rein und hofft, dass man damit ins Ziel kommt“, ließt der Motorsportler die 24 Stunden an sich vorüberziehen. Am Ende rollten Daniel Jolk und seine Teamkollegen als hart erkämpfter Klassenzweiter über die Ziellinie.

Nicht als Konkurrent – weil im Golf VI GTI in einer anderen Cup-Klasse unterwegs – hat auch Uwe Stein wieder seine Runden beim 24-Stunden-Rennen gedreht. Der Meerbuscher zählt sich selbst zu den „Spätberufenen“ – schließlich sei er erst mit 48 Jahren zum Motorsport gekommen, erzählt er. BMW 318i, VW Polo, Ford Fiesta und später auch VW Golf, Seat Leon, Citroen DS3 und etliche Modelle der Opel Astra-Familie: Es gibt kaum eine Marke, die der 64-Jährige noch nicht durch die „Grüne Hölle“ gescheucht hat.

Durch Zufall zum
Motorsport gekommen

Nachdem er in den vergangenen Jahren häufiger im Astra unterwegs war, teilte er sich den GTI von Giti Tire Motorsport diesmal mit zwei deutschen Fahrern und Fritz Rabensteiner aus Österreich. Kurios bei Uwe Steins Faible für schnelle Autos: Auch das hat es beim ihm in jungen Jahren nicht gegeben. Die Lehre zum Karosseriebauer sei eine Notlösung gewesen, eigentlich habe er Musik studieren wollen. Später ging’s dann als OP-Pfleger ganz woanders weiter. Mittlerweile ist Stein stellvertretender Betriebsratsvorsitzender im Helios Klinikum.

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