Umweltschutz in Meerbusch Jugend engagiert sich für Umwelt

Meerbusch. · 34 Kinder und Jugendliche beteiligten sich mit sechs Projekten an dem Wettbewerb der Stiftung Büderich. Nun wurden die Preisträger für ihre Ideen belohnt. Sieger ist die „Naturentdecker AG“ der Martinusschule in Strümp.

 Die umweltbewussten Jungen und Mädchen aus der „Naturentdecker AG“ haben ihren eigenen Schulgarten so umgestaltet, dass sich auch Insekten und andere Tiere dort wohlfühlen können.

Die umweltbewussten Jungen und Mädchen aus der „Naturentdecker AG“ haben ihren eigenen Schulgarten so umgestaltet, dass sich auch Insekten und andere Tiere dort wohlfühlen können.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Im September vergangenen Jahres, als die Fridays-for-Future-Demonstrationen große Teile der Jugend bewegten, entschloss sich die Stiftung Büderich zu ihrem zehnjährigen Bestehen, der Stadt Meerbusch zu deren 50. Geburtstag den Jugendumweltpreis zu schenken. „Diese Kundgebungen haben gezeigt, dass wir so nicht weitermachen können“, sagt der Vorsitzende der Stiftung, Stefan Berzdorf, der sich an einen Spruch seiner Schwiegermutter erinnerte: „Nicht gackern, Eier legen!“ Am Sonntagabend wurden nun diejenigen ausgezeichnet, die mit ihren Ideen diesem Motto gefolgt sind.

Allerdings fand die Feier nicht wie geplant im großen Rahmen statt, sondern im Anschluss an den traditionellen Freiluftgottesdienst vor den Sommerferien im Gutshof Haus Meer. Auch dieser stand unter dem Umweltgedanken und folgte dem Thema „Gib acht - auf die Schöpfung“.

34 Kinder und Jugendliche hatten sich mit den unterschiedlichsten Ideen daran gemacht, Konkretes für die Verbesserung der Umwelt in Meerbusch vorzuschlagen und umzusetzen. Den ersten Platz belegte die „Naturentdecker AG“ der Martinusschule in Strümp, die für weitere Aktivitäten 3000 Euro erhielt. Unter Leitung der pädagogischen Fachkräfte Ute Haslach und Rita Kasten haben die Dritt- und Viertklässler Erstaunliches verwirklicht: einen Schulgarten, in dem es wächst, blüht, summt und zwitschert. Komposter, Vogelhäuser und Futterstationen wurden gebaut, Hochbeete für Gemüse, Obst und Blumen angelegt. Sogar an den Igel dachten die Schulkinder und schichteten in einer Ecke mit Ästen dessen Zuhause auf. „Das alles hat viel Spaß gemacht“, sagt Oskar. Natürlich wurde zuvor gemeinsam diskutiert und überlegt, was und warum man etwas für die Umwelt tun sollte. „Ohne Bienen gibt es keine Früchte“, erklärt Johanna, die ihre Eltern überredet hat, im eigenen Garten ein Kräuterbeet anzulegen. Oskar hat sich zu Ostern ein Bienenhotel gewünscht. „So wird der Umweltgedanke nach Hause getragen“, freut sich Haslach, die das Projekt gerne anderen Schulen vorstellen würde.

 Gottesdienst und gleichzeitig die Preisverleihung des Umweltpreis Meerbusch

Gottesdienst und gleichzeitig die Preisverleihung des Umweltpreis Meerbusch

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Kunst um auf mehr Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen

Den zweiten Platz belegte Nicolas Lenzmann, der einen lernfähigen Algorithmus programmiert hat, mit dessen Hilfe Ampelanlagen flexibel geschaltet werden können und so der Verkehrsfluss verbessert würde. Er könnte etwa dabei helfen, dem umweltfreundlichen Verkehr von Fußgängern und Radfahrern Vorrang zu geben. „Mit Kameras an den Kreuzungen könnte man aber auch den Autoverkehr so steuern, dass die Grünphasen sich danach richten, aus welcher Richtung mehr Autos kommen,“ ergänzt Lenzmann. Er hat von der Stadt das Angebot bekommen, seine Ideen mit deren Fachleuten zu diskutieren. Außerdem gab es für sein Engagement ein Preisgeld von 2000 Euro.

Mit 1000 Euro wurde Josef Bodewig ausgezeichnet. Er hat sich mit den Problemen der Konsum- und Wegwerfgesellschaft auseinander gesetzt. Seinen theoretischen Ansatz, nachhaltiger zu wirtschaften, hat er konkret umgesetzt. Er konzipierte und fertigte Möbel aus Müll, wie einen Sessel aus einer Badewanne. Einige dieser Möbel werden demnächst im Foyer der Stadtbibliothek Büderich zu sehen sein. Für drei weitere Projekte gab es kleinere Preise in Form eines Autokino-Gutscheins: So hat David Bodewig über Monate drei Hühner bei sich zu Hause mit Resten aus dem Haushalt der Familie gefüttert und die Menge an Futter und den gezielten Ertrag, nämlich die Eier, wissenschaftlich dokumentiert.

Drei Grundschüler, die „Jungen Früchte“, haben auf den Gemeinschaftsflächen der Kleingartenanlage in Osterath mehr als 20 Obstbäume gepflanzt, gewässert - und werden demnächst ernten können. Im sechsten Projekt erforschte der Differenzierungskurs Chemie der 8. Klasse des Mataré-Gymnasiums die Inhaltsstoffe von Smartphones, fand Recyclingwege heraus und sammelte bei Mitschülern 200 Alt-Geräte. Den Erlös spendeten sie einer Kinderschutzstiftung. „Alle Projekte haben die Jury überzeugt“, betonte Berzdorf.

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