Winterwelt: Kein Schnee, immer Eis

Klaus Unterwainig ist mit der Winterwelt zufrieden — trotz warmer Witterung.

Büderich. Es war ein recht warmer Dezember mit regelmäßigem Regen und unangenehmem Nieselwetter, und doch sagt Gastronom Klaus Unterwainig nach vier Wochen Winterwelt in Büderich: „Ich bin sehr zufrieden.“

Das war der Unternehmer, der die Winterwelt gemeinsam mit der Werbe- und Interessengemeinschaft Büderich realisiert, nicht immer: Mal gefror die Eisfläche nicht, wohl aber froren die Besucher, die sich rund um die Bahn an Stehtischen mit Glühwein wärmten.

Nach und nach wurde die Winterwelt aufgerüstet: ein Dach schützt die Eisläufer, Holzboden mindert die Fußkälte für die Zuschauer. Neben dem großen Apres-Ski-Zelt, in dem sich allabendlich Jugendliche und Erwachsene jeden Alters an langen Holztischen niederlassen, konnten Gesellschaften erstmals einen separaten Raum buchen. „Das läuft gut“, sagt Unterwainig. Firmen nutzten die heimelige Hütte, die Heizpilze schnell auf Temperatur bringen, für Weihnachtsfeiern, auch der politische Jahresabschluss fand dort statt.

Rappelvoll war das große Zelt beim Talk mit den Fortuna-Profis, und auch das Pokalspiel gegen Dortmund lief im Großformat. Unterwainig hat die Sportlervisite beeindruckt: „Jetzt bin ich Fortuna-Fan!“ Spieler und Betreuer seien sehr angenehm gewesen. „Das können wir gerne wiederholen.“

„Es ist nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste Winterwelt“, urteilt Unterwainig. Der Wermutstropfen: Die Eismaschine fiel aus, wieder einmal musste er in Holland Ersatz mieten. „10 000 bis 12 000 Euro kostet das.“ Auf der Positiv-Seite: Kein Nachbar habe sich über Lärm beschwert, niemand habe sich geprügelt. Fazit: „Kein Theater und immer Eis.“ Dem gefürchteten Novemberwetter kann der Wirt sogar einiges abgewinnen. „Die Temperaturen waren zwar hoch, aber Schnee ist auch sehr schlecht für uns.“ Beim letzten weißen Wintereinbruch habe man zwei Tage rund um die Uhr gearbeitet, um Flächen und Zeltdächer zu räumen. „Das ist uns diesmal erspart geblieben.“

Zufrieden ist auch die Stadt. Bewährt hat sich in den Augen von Stadtsprecher Michael Gorgs das Rahmenprogramm: Schlager wie die des Duos Salz & Pfeffer hätten besser zu der vorweihnachtlichen Atmosphäre gepasst als Rockmusik, außerdem sei um 21 Uhr der Geräuschpegel draußen reduziert worden. Nicht eine Beschwerde sei im Rathaus angekommen, sagt Gorgs.

Nach der für alle offenen Silversterparty („mindestens bis 2 Uhr!“) bietet der Neujahrstag die letzte Gelegenheit, auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz Schlittschuh zu laufen. Bis zum nächsten Jahr. „Wir machen weiter“, sagt Unterwainig. „Mindestens noch drei Jahre.“ Die eigene Eismaschine will der Unternehmer künftig nicht mehr einsetzen. „Die hat mich nur Nerven und Geld gekostet. Die stelle ich in die hinterste Ecke.“

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