Wie teuer wird das neue Bad?

Eine Jury hat die drei besten Entwürfe ausgewählt. Das Problem: Alle drei liegen über dem Budget der Stadt.

Meerbusch. Von außen wirkt das Gebäude wie ein Neubau — modern, aber dennoch gliedert sich der graue Quader gut in die Umgebung ein. Der Entwurf vom Architektenbüro Krieger ist eine von drei Möglichkeiten, wie das Hallenbad nach der Sanierung aussehen könnte. Am Mittwoch stellte die Stadt die drei besten Entwürfe vor. Ein Preisgericht hatte am Dienstag über insgesamt sieben Entwürfe beraten und die Plätze eins bis drei gekürt. Sie erhalten ein Preisgeld, zudem wird nun mit allen drei Architektenbüros verhandelt. Denn alle drei liegen laut Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage zum Teil weit über dem Betrag von rund 5,7 Millionen, die die Stadt für den Bau in den Haushalt eingestellt hat.

„Deshalb haben wir alle Bauchschmerzen“, sagt Claus Klein vom städtischen Immobilienservice. Die Bürgermeisterin ergänzt: „Die Entwürfe sind erst einmal grobe Planungen. Jetzt muss entschieden werden, was wir alles weglassen.“ Auch sei es möglich, einzelne Elemente in den Entwürfen zu ergänzen. Wie etwa eine Wasserspiellandschaft, die in Form eines Atriums im Entwurf der „werk 9 Architekten“ zu sehen ist. Ihre Skizze wurde mit dem zweiten Platz prämiert. Dritter wurde das Planteam Ruhr. Ende des Jahres soll die Entscheidung getroffen werden, welches Architektenbüro den Zuschlag bekommt, Baubeginn ist für Herbst 2015 geplant.

Das Hallenbad wurde 1966 eröffnet und entspricht heute nicht mehr den energetischen Standards. Deshalb hatte sich der Rat entschieden, das Bad zu sanieren. „Da es sich bei dem Projekt um ein besonderes für Meerbusch handelt, haben wir die Sanierung als Architektenwettbewerb ausgeschrieben“, sagt Mielke-Westerlage. „So haben wir anstatt eines einzigen Entwurfs gleich eine Vielzahl erhalten“, ergänzt Klein. Ein angeworbenes Planungsbüro hatte die Hallenbadsanierung europaweit ausgeschrieben, 15 Planungsbüros aus Deutschland hatten darauf reagiert. Sieben von ihnen wurden per Losverfahren ermittelt, drei weitere Wunschkandidaten kamen hinzu. Bis zum Fristende reichten sieben ihre Entwürfe ein.

Als Vorgaben wurden genannt, dass der Komplex von der Größe her möglichst gleich bleiben, der Physiotherapiebereich um einen Fitness- und Gymnastikbereich erweitert werden und ein Kleinkinderbecken mit einer Tiefe von 40 Zentimetern integriert werden soll. Gerade bei den zwei Entwürfe, die die ersten beiden Plätze belegen, überzeugte die sechsköpfige Fachjury, der gradlinige Verlauf und der weite Blick. Der Umkleiden- und Duschbereich ist in beiden Entwürfen im westlichen Teil geplant, so dass man durch das Foyer direkt bis zum großen Schwimmbecken schauen könnte.

Dennoch betonen Planungsdezernent Just Gérard und Mielke-Westerlage, dass dies nur der Anfang ist, jetzt müsse man ins Detail gehen. Somit könne sich noch viel an der Optik und Aufteilung ändern, auch wenn erste Platz ein „Hingucker“ sei.

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