Weihnachtsmarkt: Hüttendorf mit viel Charme

Vor der Franziskus-Kirche gab es am Wochenende dichtes Gedränge.

Strümp. Beim Strümper Weihnachtsmarkt im Schatten der Franziskus-Kirche brauchte der Besucher nicht nur wegen der Kälte ein dickes Fell.

Das Gedränge zwischen den mehr als 30 Holzhütten konnte schon mal ein ungemütliches Ausmaß annehmen. Vor allem, wenn auf der Bühne die Sänger der drei Kindergärten im Dorf ihr Repertoire an Adventsliedern vortrugen.

Dann wurden die Handykameras in die Höhe gereckt, und der ein oder andere Erziehungsberechtigte erlag dem Drang, sich mit den Ellenbogen etwas Platz zu verschaffen.

Der insgesamt gemütlichen Atmosphäre taten derartige Begleiterscheinungen aber keinen Abbruch. Am Samstagnachmittag war die Stimmung zu den Klängen von Hobbybläsern oder Jam Voices bereits bestens, der Glühwein floss in Strömen. Am Sonntag wurde der Weihnachtsmarkt dann zum großen Familienausflug genutzt.

Frank und seine Freunde machten auf der Bühne mächtig Betrieb. Der Kindermusiker Frank Acker animierte die Strümper Kinder erfolgreich, die angestimmtem Weihnachtslieder mitzuschmettern und versprach anschließend etwas weniger erfolgreich, „alles zu unterschreiben, was ihr wollt“. Der Stapel mit Autogrammkarten wurde nicht kleiner.

An den Ständen dominierten künstlerische und kulinarische Eigenkreationen. Eine ältere Dame ließ ihrer Ankündigung „Alles Handarbeit, nur Qualitätswolle“ Taten folgen und strickte vor Ort, während die Verkäuferinnen von Meyer’s Backstube wohl als einzige am Sonntag unter ihren Hauben ins Schwitzen gerieten. Karlchens Säfte („viel Frucht, keine Chemie“) aus eigener Produktion gab es ohne (Holunderbeersirup) und mit Promille (Brombeerwein).

Handgefertigter Schmuck als Geschenk wurde gleich in einem halben Dutzend Varianten angeboten. Und wer nicht genug vom Lokalkolorit bekommen konnte, wurde bei der Gardinennäherei Remers fündig, wo Kühlschrankmagnete mit Meerbusch-Logo angepriesen wurden.

Ein paar Tränen flossen, als der Nikolaus sich den Weg zur Bühne bahnte. Doch der Mann mit dem weißen Bart hatte auch die ängstlichen Gemüter schnell beruhigt.

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